Sonntag, 1. November 2015

Kingston ist ja so hip

Reisen bildet: Wer hätte gedacht, dass eine kanadische Rockband aus so einer verschlafenen Stadt wie Kingston kommen kann?

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Lilli wettet, dass selbst Monsieur die Band nicht kennt. Und dass sie ihm gefallen wird.

Freitag, 30. Oktober 2015

K(l)eine Monster

Dieses Jahr findet kein Halloween mehr bei Lilli statt. Nachdem sie es geschafft hatte, den ganz kleinen Strolchen mehrere Jahre lang Halloween zu verschweigen, musste sie anschliessend etwa 10 Jahre lang voll mitmachen: Kostüme erfinden, zusammenschneidern und basteln, Strolchgesichter auf Spiderman oder Vampir schminken, Süssigkeiten kaufen, Kürbisse dekorieren und am 31. Oktober von 6 bis halb 8 zweihundertmal die Tür aufmachen und kleine Tütchen verschenken. Letztes Jahr ging noch der kleine Strolch von Tür zu Tür, während der grosse Strolch ihr zuhause das Türaufmachen abnahm.

Dieses Jahr: nichts mehr. Kein Kostüm, keine Totenköpfe aus Papier an die Tür geklebt, kein Kürbis mit Kerze drin, kein geschminktes Kindergesicht. Wie schön. Und wie langweilig.

Im Supermarkt kommt Lilli trotzdem nicht an der Kiloschachtel mit Süssigkeitentütchen vorbei. Denn wenn sie auch Halloween in seiner aktuellen Form (oder Deformierung) hasst: das Süsse in Hülle und Fülle hatte was überschwängliches, schlaraffenlandartiges, das half, die anstehenden Novemberwochen durchzuhalten. Draussen war es zwar kalt, aber innen war es süss.

Dienstag, 27. Oktober 2015

Things fitting perfectly into things

Hier gibt es den Beweis dafür, dass Ordnung wichtig für das seelische Gleichgewicht ist. Oder wer kann diesen Fotos von Sachen, die perfekt in andere Sachen passen, obwohl sie nicht für einander geschaffen wurden, widerstehen?

Sonntag, 25. Oktober 2015

Für alle, die sich so richtig gruseln wollen

Halloween-Special:

Machen Sie's wie Lilli und googeln mal "Ekzem am Auge". Beeindruckender Farben- und Formenreichtum in allen Grössen. Brrr.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Klartext

Als Lilli ihrer Familie von dem Baby erzählt, das Danae heisst, fällt dem kleinen Strolch ein: "Unsere Lehrerin sagt, dass Rotkäppchen in der Originalfassung des Märchens der Gebrüder Grimm vergewaltigt wird."

Hm. Natürlich hätte die Lehrerin genauer über die Symbolik des Märchens sprechen sollen, als zu behaupten, es stünde so schwarz auf weiss im Buch. Trotzdem. Lilli glaubt nicht, dass ihre Deutschlehrerin der 9. Klasse das so roh formuliert hätte. Sie weiss noch, wie sie in der 12. Klasse aus allen Wolken fiel, als sie "A Streetcar named Desire" im Englischgrundkurs las.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Lilli macht platt

"Mutter und Kind sind wohlauf und das Mädchen heisst Danae", verkündet die Sekretärin im Büro. Alle freuen sich für die Kollegin, wundern sich aber über diesen nie gehörten Namen. "Wie schreibt man das" und "Wo kommt das wohl her", schwirren die Fragen um den Mittagstisch. Lilli räuspert sich, dann erklärt sie: "Danae, griechische Mythologie. Danae wird von Zeus vergewaltigt, der ihr in Form eines Regenschauers erscheint."

Die Kollegen sind platt, dass Lilli sowas weiss. Griechische Mythologie war schon immer ein Thema in ihrem Elternhaus, das hat nichts mit der Schulbildung zu tun (im Gegenteil, die Strolche lernen hier in Kanada mehr über griechische Mythologie als Lilli damals in ihrer deutschen Schule). Es sind nicht unbedingt nützliche Kenntnisse, aber irgendwie ist es für Lilli doch beruhigend, solche Verbindungslinien in die (sehr frühe) Vergangenheit knüpfen zu können. Daraus resultiert ein grösseres Verständnis der Menschheit oder ein grösseres Vertrauen darin, als Mensch an einem Gesamtkunstwerk teilzuhaben. Die alten Griechen, gar nicht so anders in ihren Erlebnissen und Bedürfnissen als die Leute heute, ein tröstender Gedanke.

Lillis kaltes Herz

Lillis Vater wird dement. Er findet nachts, wenn er aufs WC muss, anscheinend nicht mehr in sein Bett zurück, verwechselt den Schlafanzug mit dem Heizkissen und guckt, bevor er mit dem Essen anfängt, welches Besteck die anderen benützen, um es ihnen dann gleichzutun.

Lilli hört diese Berichte von der Mutter und der Schwester und empfindet, ja was empfindet sie eigentlich? Weniger Trauer, als sie dachte. Vielleicht ist die Entfernung ein Faktor, der die Gefühle eindämmt, vielleicht ist es die Tatsache, dass sie es nur von anderen hört und nicht selbst Zeuge seiner Verlorenheit sein muss. Um sie herum sterben junge Leute bei Autounfällen, Freunde von ihr haben Krebs und Multiple Sklerose, ein Kind hat Mukoviszidose. Ihr Vater hatte 83 schöne Jahre. Sie empfindet mehr Mitleid mit ihrer Mutter, die den Vater jetzt wie ein Kind überwachen und anleiten muss, als für ihren Vater, der es nicht zu merken scheint, dass er in ein anderes Land abgedriftet ist. Ist das schlimm?

Montag, 19. Oktober 2015

Downton Abbey, heimliche Sehnsucht

"Oh, guten Morgen, Lady Mary", empfing die Sekretärin Lilli heute morgen im Büro.

Ja, Lilli trägt Hut. Dass man ihr einen Tee an den Schreibtisch bringt, hat sie sich aber noch nicht zu fragen getraut.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Ist gut

Die Strolche haben ihre ersten Bewertungen bekommen. Die Schule schickt immer nach 6 Wochen ein Zeugnis raus, in dem für jedes Fach Verhaltens- und Mitarbeitskommentaire - keine Noten, dafür ist es noch zu früh - gegeben werden. Für den kleinen Strolch liest Lilli so Sätze wie "Kommt gut im Unterricht mit", "Arbeitet aktiv am Unterricht mit" und, am häufigsten, "Gute Mitarbeit, gutes Verhalten". Alles in Ordnung, denkt Lilli. Dann macht sie die Datei für den grossen Strolch auf: "Ausgezeichnete Mitarbeit, ausgezeichnetes Verhalten" steht da, und Lilli fragt sich: ist ausgezeichnet nun besser als gut? Muss sie sich sorgen, dass der kleine Strolch NUR gut hat? Vielleicht ist das sogar Lehrerjargon für "könnte besser sein"? Oder schreibt da jeder Lehrer, was er will, was dann heissen könnte, dass gut und ausgezeichnet gleich gut sind?

Da will die Schule helfen und stiftet doch nur Verwirrung.

Nachtrag: die Schule hat bestätigt, dass alle Lehrer die gleiche Auswahl an Sätzen verwenden und ausgezeichnet deshalb besser als gut ist. Jetzt ist die Frage: ist gut gut genug?

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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