Lilli im Theater

Samstag abend war Lilli im Theater, Fred Pellerin zuhören. Der Erzähler ist schwierig in eine Kategorie einzuordnen: er erzählt Geschichten, die ihm seine Oma über die Dorfbewohner erzählt hat - von dem Jungen, der ohne Schatten auf die Welt kam, von der Frau, die so lange schwanger war, dass ihr Sohn erwachsen auf die Welt kam, von dem Baum, in dem eine Uhr wuchs und vom Friseur, der einen flüssigen Kalender erfand. Das ist Québecer Folklore gemischt mit fantastischen Elementen gemischt mit Beobachtungen über unsere moderne Welt. Sehr poetisch jedenfalls und so mitreissend, dass die zweieinhalb Stunden Erzählen, versetzt mit ein paar Liedern, im Flug vorbei waren. Hinterher wollte Lilli nicht, dass es zu Ende geht, obwohl ihr die Augen zufielen, wollte nicht weg von dieser seltsamen Welt und diesem lustigen Männlein, das nur den Mund aufzumachen braucht, um ein Universum an Personen, Tieren und Orten heraufzubeschwören.

Wenigstens ein Eis wollte sie noch essen gehen, aber es war nicht nur viel zu kalt draussen, es war auch alles zu. In Montréal dauert es lange, bis der Frühling kommt.

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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