High expectations

Bevor der grosse Strolch allein in die Ferien geflogen ist, hat sie ihm noch ein Buch zugesteckt. "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy", alle vier Bände der Trilogie. Sehr symbolhaft, denn die Hauptperson des Buches tritt gleich zu Beginn der Handlung ebenfalls eine abenteuerreiche, alles über den Haufen werfende Reise an. Sie erinnert sich noch, damals beim Lesen lauthals gelacht zu haben über den absurden Humor, die Ironie und die Perspektive, dass die Erde und ihre Mitbewohner eine ziemlich primitive Lebensform darstellen - im Vergleich zum Rest des Weltalls jedenfalls, von den Delfinen mal ganz abgesehen. Sie hofft, dass der Strolch Gefallen am Reisen und Entdecken finden wird, dass er ein mutiger und weltoffener Tourist sein wird, der müde und glücklich über die Begegnungen mit anderen Menschen und Kulturen wieder nach Hause kommen wird, für immer vom Virus des Weggehens (und Wiederkommens) infiziert.

Ausserdem hätte sie gerne, dass er endlich mal eine SMS schreibt und von sich hören lässt - und ein Dankeschön für das Buch wäre auch nicht schlecht.
Zwitschie (Gast) - 16. Jul, 20:06

Als ich zum ersten Mal mit 12 Jahren länger auf Klassenfahrt war, habe ich völlig vergessen, mich bei meinen Eltern zu melden. Es hat mir einfach so gut gefallen, ich hatte andere Dinge im Kopf und kam nicht auf die Idee, dass sie sich Sorgen machen könnten. Wir waren mit der Familie immer viel gereist, ich fühlte mich also in meinem Element. Sie hatten mich auch nicht um Meldung gebeten. Als ich aber wieder heimkam, waren sie todbeleidigt und haben mich das spüren lassen. Im Nachhinein finde ich das falsch. Mein Nichtmelden hieß doch, dass sie ein zufriedenes und unabhängiges Kind erzogen hatten, da hätten sie auf sich stolz sein können. Also dem Strolch nicht übelnehmen, wenn er sich nicht viel meldet. Oder ihn explizit um Meldung bitten. Sein Zuhause liebt er bestimmt trotzdem, ich habe meins auch geliebt.

Lilli legt los - 17. Jul, 20:31

Bei mir wars ganz genauso! Ich habe mich sogar gewundert, warum die anderen zuhause anriefen, wenn doch alles in Ordnung war - auf die Idee, einfach mal von mir hören zu lassen, bin ich nicht gekommen. Und ich meine auch, dass das eher für eine erfolgreiche Erziehung spricht, wenn das Kind unabhängig ist und gut ohne die Eltern auskommt (weil man ja weiss, dass man hinterher wieder zu ihnen zurück kommt).

Ich denke auch, man will unbedingt Nachricht von den Kindern, weil es ja inzwischen so einfach und billig ist, von sich hören zu lassen. Er hat ja sein Telefon Tag und Nacht bei sich, während ich früher erst mal eine Telefonzelle finden und dann auch noch Kleingeld haben musste. Während der ersten paar Tage ohne den Strolch war es deshalb nicht einfach, die Finger von den Tasten zu lassen. Jetzt, nach einer Woche, hat sich das auch schon wieder beruhigt. Unser Informationsaustausch wird sich schon irgendwie auf einem gesunden Mass einpendeln!

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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