Freitag, 19. November 2010

Michel Folco hat ja so recht

Frage des Journalisten anlässlich der Montréaler Büchermesse: Warum sollte man sich in dieser Zeit der Hochgeschwindigkeit und der sofortigen Kommunikation noch die Zeit nehmen, zu lesen und zu schreiben?

Michel Folco: Das eine schliesst das andere nicht aus. Derjenige, der nicht mehr liest oder nicht mehr schreibt, hat es nicht anders verdient. Sein Pech!

Jawohl. Und "tant pis" für all diejenigen, die noch keins von Michel Folcos dicken, frechen und packend geschriebenen Büchern über die französische Henkersfamilie Pibrac und die Fünflinge Tricotin gelesen haben. Sie ahnen ja gar nicht, wie viele eindrucksvolle Bekanntschaften ihnen entgangen sind...

Bewaffneter Überfall

In Lillis ruhiger Wohngegend wurde vor kurzem ein 13-jähriges Mädchen angegriffen. Ein Unbekannter folgte ihr im Auto, stieg aus, hielt sie an den Haaren fest und bedrohte sie mit einem Messer. Sie schrie, ein Hund bellte, ein Mann trat aus der Haustür, um nach dem Hund zu sehen, der Täter ergriff die Flucht. In Lillis Inbox trafen kurz hintereinander zwei E-Mails mit der gleichen Nachricht ein, einmal über einen Fussballvater, einmal über die Schule. Die Strolche wussten auch schon Bescheid, als sie aus der Schule nach Hause kamen. "Und warum macht der das?", will der kleine Strolch wissen. Lilli erklärt, dass bei diesen Tätern der sexuelle Drang unkontrollierbar ist, dass sie nicht anders können, als sich mit Gewalt das zu beschaffen, was zur Obsession geworden ist. Der kleine Strolch nickt. "Deshalb sind die Opfer auch immer Mädchen, weil die Männer ja mit Jungen nichts tun können", beruhigt er sich selbst.

Das ist der Moment, in dem Lilli gern ihren Job als Mutter gekündigt hätte.

Dann erklärt sie den Strolchen, dass auch Jungen Opfer werden können. Und kann direkt das Messer spüren, mit dem der Täter auch ihr, und ihrer ganzen Familie, Gewalt angetan hat.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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