Dienstag, 8. September 2015

The dark side of the moon

Ahhhh. Schon lange hat Lilli kein Buch mehr gelesen, das sie so gefangen hielt. Jeden Abend freut sie sich aufs Schlafengehen, um lesend auf die "Insel der besonderen Kinder" zurückzukehren, auf der sich gruselige Sachen tun. Dort gibt es ein schwebendes Mädchen, das mit beschwerten Schuhen durch die Gegend läuft und beim Mittagessen auf ihrem Stuhl angebunden werden muss, einen Jungen, der einen Bienenschwarm in sich beherbergt und noch viele andere Kinder, die Jakob von seltsam ernsten Photos kennt, die er lange für mehr oder weniger elegante Fälschungen hielt. Eine dunkle Faszination geht von diesem Buch und seinen Schwarz-Weiss-Bildern aus - hier gibt es keine heile Welt, oder vielmehr, es gibt sie, aber sie ist - wie könnte es auch anders sein - vom Untergang bedroht. Herrlich mulmig.

Donnerstag, 3. September 2015

Schwaben sind ja so vorhersehbar

Wenn man Besuch beherbergt, der bloggt, dann kann man hinterher online nachlesen, wie man abgeschnitten hat. Die Nichte aus Deutschland fand die Montréaler sehr freundlich und die Omnipräsenz der zwei Sprachen cool und praktisch. Die Häuser sehen alle gleich aus, es gibt viele Einbahnstrassen und beim Football viele Regeln, die keiner versteht. Das Beste aber war, dass Lilli Maultaschen gemacht hatte - nach einer Woche Zelten das Beste, was die Nichte sich vorstellen konnte. Wie gut, dass sich Lilli dazu noch aufgeschwungen hatte...

Donnerstag, 13. August 2015

Aufmunterung

Lilli kennt das ja schon. Nach jedem Urlaub kommt sie ins Büro zurück und ist überzeugt davon, es nicht zu schaffen. Wie man sich da konzentrieren muss! Und lange auf dem Stuhl sitzen. Und so viel arbeiten, ganz ohne Unterbrechung. Sie kommt sich unfähig vor und sieht die Arbeitslast auf sie einstürzen wie einstürzende Neubauten. Wie schnell man denken muss bei all der Arbeit, und wie schnell von einem Thema auf das andere springen, und das ohne Mittagsschlaf oder Zwischendurch-die-Beine-hochlegen. In ein paar Tagen wird ihr Gehirn wieder auf Höchstgeschwindigkeit laufen und sie wird ihr Arbeitspensum bewältigen wie zuvor auch. Bis dahin aber hat sie noch Schweissausbrüche und den schier ununterdrückbaren Drang, am Schreibtisch sitzend laut nach Hilfe zu rufen.

Bevor sie das nächste Mal Urlaub macht, sollte sie sich selbst eine E-Mail schreiben: "Du kannst das. Du schaffst das. Du kriegst das hin." Wahrscheinlich gibt es sowas sogar schon als Sticker, den man sich an den Spiegel kleben kann.

Mittwoch, 12. August 2015

Kind, steh wieder auf

Am Wochenende ist Lilli im Wald ausgerutscht und, da sie die Hände mit ihrer Kamera voll hatte, aufs Knie gefallen. Nicht das rechte Knie, das ihr sowieso schon wehtut, sondern das linke gute Knie, das jetzt eine Schürfwunde voller Erde hat. Sie hat es ein wenig ausgewaschen und damit gedacht, sich nicht weiter kümmern zu müssen. Als sie das Knie im Freibad ins gechlorte Wasser hielt, brannte es ziemlich. Seither hat die Wunde eine Kruste, die jedesmal beim Bücken aufbricht, sowie eiterige Stellen und geschwollenen Haut ringsum. Lilli trägt Wundsalbe auf, humpelt und leidet.

Kaum zu glauben, dass so eine Kinderverletzung einem erwachsenen Menschen so weh tun kann.

Dienstag, 11. August 2015

Anstrengend

Besuch ist toll, wenn er kommt, aber auch sehr schön, wenn er nach drei Tagen wieder geht.

Mittwoch, 5. August 2015

Der Boden der Tatsachen

Der grosse Strolch räumt sein Zimmer auf. Und siehe da, er hat Parkettboden, das hatte Lilli doch glatt vergessen.

Dienstag, 4. August 2015

Schlechte Nachricht, gute Nachricht

Lilli will zum Friseur, aber ihre Friseurin kommt erst in drei Wochen aus dem Urlaub zurück. Notgedrungen macht sie einen Termin mit einer ihr unbekannten Kollegin aus - "aber eine, die gut mit lockigen Haaren zurechtkommt, bitte!" - und begibt sich klopfenden Herzens unters Messer. Mit einem so guten Ergebnis, dass doch glatt ein Foto für die Facebookseite des Friseurs gemacht wird.

So kann es also auch mal laufen im Leben...

Montag, 3. August 2015

Knackpo auf Rezept

Seit Januar hat Lilli Schmerzen im Knie beim Schwimmen oder Radfahren. "Arthrose", meint der Arzt und verzieht das Gesicht, Da sei nichts zu machen, das käme halt mit dem Alter. Die Physiotherapeutin meint dagegen, sie hätte ein zu loses Kreuzband und zu schwache Muskeln am Oberschenkel, Hüfte und Gesäss. Lilli soll Übungen machen, die diese Muskeln stärken, dann gingen auch die Schmerzen im Knie wieder weg. Das hört sich immerhin besser an als Arthrose! Jetzt also wird sich Lilli einen stählernen Hintern antrainieren, wer hätte das gedacht.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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