Ausgeflogen
Der grosse Strolch ist nun fort. Fünf Wochen lang wird er nicht zuhause sein, keine Cheerios unter den Tisch streuen, keine Socken liegenlassen, nicht abends um 11 noch lautstark Gitarre spielen, nicht nicht beim Tischdecken helfen. Den ersten strolchlosen Abend findet Monsieur unerträglich. "Das ging alles viel zu schnell", sagt er, den Tränen nahe. "Plötzlich interessiert er sich für Mädchen, macht Fahrstunde und verbringt auch noch die Ferien ohne uns. Ich hatte gar keine Zeit, die Zeit mit ihm richtig auszunutzen." Lilli denkt "Selber schuld" - nicht hartherzig, sondern traurig, denn dass Monsieur die Arbeit oft wichtiger fand als die Zeit mit den Strolchen, hat sie ihm vor Jahren oft genug gesagt und auch das Bedauern, das er jetzt empfindet, prophezeit. Sie braucht es jetzt nicht zu wiederholen, denn Monsieur weiss es selbst. Deshalb weint er ja auch.
Lilli legt los - 11. Jul, 18:46
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