In aller Freundschaft
Der kleine Strolch liebt seinen Freund. Auch wenn derselbe Freund in letzter Zeit etwas doof ist und Sachen macht, mit denen der kleine Strolch nicht einverstanden ist. Zum Beispiel ihn mit Parfüm bespritzen, auch wenn er das nicht will. Ihm ein zufällig gefundenes Bonbon in den Mund stecken, auch wenn er das nicht will. Ihn mit seinem iPod auf dem Spielplatz beim Klettern filmen, auch wenn er das nicht will. Lilli brodelt innerlich, wenn sie solche Berichte hört, und erklärt ruhig, aber bestimmt, dass ein richtiger Freund den Anderen respektiert, und dass der kleine Strolch sich sowas nicht gefallen lassen soll. Lilli mag den Freund schon länger nicht: er hat so einen bestimmenden Ton an sich, ist albern und fest mit seinen elektronischen Spielgeräten, die stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, verschweisst. Der kleine Strolch aber, weiss der Himmel warum, will ihn nicht verlieren. Bei dem Gedanken, der Freund könne sich verletzt fühlen und sich von ihm abwenden, fängt er an zu weinen. Ein Verbot aber, so glaubt Lilli, ginge bestimmt nach hinten los. Jetzt hofft Lilli, dass sich der Freund noch einmal so richtig daneben benimmt - dann nämlich wird sie sich ihn vornehmen. In aller Freundschaft, versteht sich.
Lilli legt los - 24. Sep, 11:36