Lillis Vespertaschenkrieg
Bei Lilli ist grad Nervenkrieg. Denn Lilli macht Pausenbrote für die Strolche nur dann, wenn die dazugehörige Tasche nach Schulende an den ihr zugeteilten Haken gehängt und der Inhalt aus- und aufgeräumt wird. Also: nicht gegessene Joghurts bitte in den Kühlschrank, Plastikschüsseln in die Spülmaschine, Kühlpack (wie heissen die Dinger auf deutsch noch mal?) in den Gefrierschrank - nichts besonders kompliziertes oder sadistisches, lediglich ein paar Handgriffe, die die Strolche dazu erziehen, dass Schulbrote nicht auf Bäumen wachsen und Teamarbeit geleistet werden muss, damit so ein Haushalt läuft. Wenn die Taschen morgens noch neben der Haustür rumlümmeln, wo die Strolche sie am Tag vorher haben fallen lassen, streikt Lilli. Hat sie jedenfalls vor zwei Wochen entschieden, und seither testen Lilli und die Strolche, wer die längeren Nerven hat.
Lilli hatte ja geglaubt, dass der Schock so gross sein würde, dass die Strolche schon nach dem ersten Tag ihre Lektion gelernt hätten. Schliesslich müssen die armen Kinder morgens mehr Zeit einplanen, um sich selbst Brote zu schmieren und Äpfel zu waschen. Aber nein: auch nach dem dritten und vierten Tag Streik vergessen die Strolche nach wie vor, ihre Tasche aufzuräumen. Der grosse Strolch stöhnt zwar jeden Morgen, wenn Lilli ihn dran erinnert, dass er sein Essen selbst richten muss, aber ändern tut er sein Verhalten nicht. Und der kleine Strolch hat entdeckt, dass das selbständige Zusammenstellen einer Vespertasche durchaus seine Vorteile hat: er läd sie voll mit Keksen, Saft und Käse, schmiert sich ein Brot mit Senf, und Lilli kann kaum an sich halten.
Jetzt überlegt Lilli, ob sie nach einer Strategie suchen soll, um das Vesperrichten wieder an sich zu reissen, ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Oder ob sie dem Tun einfach freien Lauf lässt, bis sie sich vor dem Schuldirektor für frevelhafte Mangelernährung ihres Sohnes rechtfertigen muss. Denn sehen wir es mal so: seit sie streikt, kann sie morgens eine Viertelstunde länger Zeitung lesen...
Lilli hatte ja geglaubt, dass der Schock so gross sein würde, dass die Strolche schon nach dem ersten Tag ihre Lektion gelernt hätten. Schliesslich müssen die armen Kinder morgens mehr Zeit einplanen, um sich selbst Brote zu schmieren und Äpfel zu waschen. Aber nein: auch nach dem dritten und vierten Tag Streik vergessen die Strolche nach wie vor, ihre Tasche aufzuräumen. Der grosse Strolch stöhnt zwar jeden Morgen, wenn Lilli ihn dran erinnert, dass er sein Essen selbst richten muss, aber ändern tut er sein Verhalten nicht. Und der kleine Strolch hat entdeckt, dass das selbständige Zusammenstellen einer Vespertasche durchaus seine Vorteile hat: er läd sie voll mit Keksen, Saft und Käse, schmiert sich ein Brot mit Senf, und Lilli kann kaum an sich halten.
Jetzt überlegt Lilli, ob sie nach einer Strategie suchen soll, um das Vesperrichten wieder an sich zu reissen, ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Oder ob sie dem Tun einfach freien Lauf lässt, bis sie sich vor dem Schuldirektor für frevelhafte Mangelernährung ihres Sohnes rechtfertigen muss. Denn sehen wir es mal so: seit sie streikt, kann sie morgens eine Viertelstunde länger Zeitung lesen...
Lilli legt los - 25. Mai, 12:09
Titel: Die gesunde Vespertasche.
Darunter vier Symbole: Milchprodukte, Obst/Gemüse, Getreide, Proteine.
Slogan: Von jedem eins muss rein!
Aber der kleine Strolch fände trotzdem einen Weg, Marzipankarotten zu Gemüse zu erklären...