Lilli kommt unter die Räder

Lillis Schwester, die Religionslehrerin, hat oft Reissnägel auf der Zunge. Dann zerfetzt sie alles, was ihr in die Quere kommt, um so (wenn Lilli die Grosszügigkeit aufbringen kann, das Phänomen zu analysieren) sich selbst aufzuwerten, als ob sie das nötig hätte. Ihre letzten Opfer: die US-Amerikaner und die Kanadier. Also alle. Die konnte sie nämlich bei ihrer kürzlichen Reise ganz wunderbar an den Klamotten unterscheiden: die US-Amerikaner sehen grässlich aus (schlabbrige kurze Hosen, die unter dem Hängebauch hängen, und wild bedruckte Hemden), und die Kanadier sehen grässlich altmodisch aus (schlabbrige kurze Hosen, die bis zum Bauchnabel gehen, und hanebüchene Oberteile). Die französischsprachigen Kanadier genauso wie die anderen. So.

Lilli tut so, als ob es ihr nichts ausmacht, und ärgert sich doch darüber. So viel Kanadierin ist so also doch schon geworden, dass sie sich von dem Kommentar ihrer Schwester persönlich mit dem Traktor überfahren fühlt.

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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