Kinder jammern, Mütter irren, Tiere wimmern unter Trümmern

Es gibt Tage, an denen möchte man nicht fühlen müssen. Da sitzt einem soviel Traurigkeit im Bauch, dass man sein Inneres nach außen stülpen möchte wie einen nassen Handschuh, zum Trocknen. Man zählt die Stunden bis zum Schlafengehen und hat nur das Ziel, bis dahin zu überleben, ohne dem Schreien und Wimmern im Innern allzu viel Beachtung zu schenken. Abends dann liegt man im Bett und hofft darauf, dass der Schlaf die Wunden leckt, verwischt, abheilt. In Filmen werden solche Szenen mit Musik unterlegt, aber im richtigen LeidenLeben bleiben die Wände stumm.
yonosequepasara - 9. Okt, 09:23

Ich weiß zwar nicht,

wie es das geben kann, dass man mit jemandem, den man nicht kaum kennt und so weit weg ist - so mitfühlen kann. Ist aber so. Auch wenns nicht hilft...

Lilli legt los - 9. Okt, 14:59

Oh, es hilft!

Ich hab mal gelesen, dass Menschen mit einem weitverzweigten sozialen Netz schneller wieder gesund werden, weil das Mitgefühl, das einem dadurch zuteil wird, das seine dazu tut. Ist doch egal, wie genau das funktioniert...
danignom - 9. Okt, 10:55

Auch wenn der Anlass natürlich nicht schön ist, trotzdem ein Kompliment: ... nach außen stülpen wie einen Handschuh, zum Trocknen - das ist wunderbar und treffend beschrieben.
*seufz*

Auf dass der Schlaf die Traurigkeit vertreibt und sie sich am nächsten Tag nicht wieder einschleicht! Auch wenn das nicht gegen jede Art der Traurigkeit hilft. Manchmal hängt sie fest wie ein dünner Schleier über langen Tagen, man wacht mit ihr auf und geht mit ihr zu Bett.

Vielleicht hilft ein wenig eine Wärmflasche mit Sommersonnenlachen und warmer Ofen, befeuert von Freunden und einer duftenden Tasse Kaffee, für den Gefühlehaushaltshandschuh...

Lilli legt los - 9. Okt, 15:02

Mit Handschuhen

kennt man sich zwangsläufig aus hier in Kanada...

Herzlichen Dank für die guten Wünsche, auch die machen warm ums Herz!

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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