Wie das morgendliche Laufen vor den Toren von Montréal mich nicht nur in Form, sondern auch auf allerlei Gedanken bringt...
yonosequepasara - 17. Apr, 01:56
Beim Glashaus hat es mich 'gerissen': das klingt zu sehr nach den Umständen und Zuständen, die einer der Autoren der Aufsatzsammlung von Watzlawick "Die erfundene Wirklichkeit" in psychiatrischen Kliniken beschreibt. Wie die Gegebenheiten dort den Patienten fast mehr in seiner Krankheit festhalten als ihm die Möglichkeit zur Heilung zu geben...
Auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Aufsatz!
Danke für den Buchtipp! Ich bin überzeugt davon, dass selbst ein völlig gesunder und ausgeglichener Mensch bei dieser Behandlung und der Abwesenheit von Stimuli zu einem Wesen mutiert, das durchaus als verrückt bezeichnet werden kann - die Konditionen im Gefängnis sind wahrscheinlich um einiges besser! Was wir auch feststellen: durch die teilweise sehr lieblose Behandlung und die Nähe mit sehr gestörten Menschen verschliesst und verhärtet der Patient sich und zeigt sich denjenigen Menschen, die ihm wirklich helfen wollen, als misstrauische und letztendlich wenig liebenswerte Person. Wie traurig...
Über Lilli
Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.
Auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Aufsatz!