Lilli und ihr grosser Bruder
Lilli ruft ihren grossen Bruder an, um zu erfahren, ob er nicht mehr als Hoffen und Bangen kann, um den Eltern zu helfen. Ihr grosser Bruder war schon immer, mit seinen 9 Jahren mehr, jemand, der in einer anderen Phase des Lebens steckt als sie. Ein Fortgeschrittener des Lebens sozusagen, während sich Lilli wie ein Anfänger vorkommt. Als Lilli auf die Welt kam, konnte ihr Bruder schon längst lesen und schreiben. Als Lilli lesen und schreiben lernte, fuhr ihr Bruder mit dem Fahrrad weite Strecken, um seine Kumpels zu besuchen. Als Lilli ihr grosses silbernes Fahrrad bekam, wurde einer der Kumpels ihres grossen Bruders Vater. Lillis Bruder war schon vor allen anderen ein Ökofan, Kompostierer und Naturschützer, er kann kochen und waschen, Bäume schneiden und Sachen reparieren, kurz, er steht im Leben wie eine Eiche, mit Wurzeln und weit reichenden Ästen. Als Lilli ihn aber auf die Notlage der Eltern anspricht, weiss er von nichts. Lilli runzelt die Stirn. Die Eltern haben ihr was erzählt, was sie dem Bruder verschwiegen haben? Wo er sich doch so viel besser auskennt mit dem Leben als sie? Nun, dann war wohl ein offenes Ohr wichtiger als Rat und Tat, und da auch der Bruder keinerlei Anstalten macht, irgendwie einzuschreiten, belässt es Lilli beim Hoffen und Bangen und Zeit verstreichen lassen. Ein schwieriges Unterfangen, findet sie, und sehr kräftezehrend.
Lilli legt los - 14. Feb, 05:00
P.S. Der Große Bruder mag schon um 9 Jahre mehr zählen, das heißt aber nicht, daß Lilli, die ja schließlich in die weite Welt gegangen ist, weniger Lebenserfahrung gesammelt hat, vielleicht sogar mehr als sie es zu Hause getan hätte.