Theorie und Praxis

Grosser Tag in Lillis Firma, bei dem Lilli und eine Kollegin, die sich immer gern freiwillig für Begrüssungskomitees und solche Sachen, wo man viel lächeln muss, meldet, am Aufzug des Kongresszentrums stehen und die Leute in die richtige Richtung winken. Die Kollegin ist schwarz wie die Nacht, hat blendend weisse Zähne und plappert wie ein Wasserfall. Lilli kann nicht umhin, ihr ins Gesicht zu starren und diesen extremen Kontrast zu bewundern, der so ganz anders ist als der zwischen Lillis bleichem Gesicht und ihren mausblonden Haaren. Die Kollegin ist jung und fröhlich, kommt jeden Tag zu Lilli ins Büro, macht die Runde und wünscht allen einen guten Morgen, was Lilli insgeheim bewundert, da sie selbst über keinerlei derartigen Sozialkompetenzen verfügt und sich, wenn man sie liesse, hinter ihrem Computer verstecken würde. Irgendwas stimmt aber heute nicht mit der sonst so motivierten Frau. "...jedenfalls hat sich jetzt eine Mitarbeiterin beschwert, dass ich sie stören würde, wenn ich jeden Tag in ihr Büro komme, und meine anderen Kollegen meinen auch, ich solle lieber nicht die Abteilung verlassen. Das würde sich nicht gehören, dass man einfach so rumläuft und alle begrüsst." Die Kollegin ist empört, und alle Unverständnis dieser Welt spiegelt sich in ihren dunklen Augen wieder.

Das Thema des Tages? Mitarbeitermobilisierung durch Teamarbeit und Dialog. Ehrlich jetzt.
Elisabetta1 - 13. Apr, 06:02

Eine Frage der Einstellung und Toleranz?

Die Mitarbeiterin mit den blendend weissen Zähnen, möchte vielleicht ihr etwas anderes Aussehen, durch freundliche Sozialkontakte kompensieren. Andere Kollegen finden dies als übertrieben und sind wenig tolerant.
Es ist auch eine Frage der Gewohnheit.
Bei meinem Arbeitgeber (staatlicher Betrieb) in meinem Bundesland (Steiermark) ist es n.i.c.h.t üblich, daß man sich als Kollegen untereinander jeden Morgen begrüßt und die Hand gibt. Bei meinen dienstlichen Aufenthalten in Wien aber, ist das sehr wohl Usus und für mich gewöhnungsbedürftig gewesen. Manchesmal hat es genervt, aber meist war es o.k. Einstellungssache eben ;-)

Lilli legt los - 13. Apr, 18:11

Es ist tatsächlich eine Frage der Gewohnheit, der Büroarchitektur und der Betriebskultur, die aber ja nirgends in Stein gemeisselt steht. In den nächsten fünf Jahren geht zum Beispiel die Hälfte aller unserer Mitarbeiter in Rente, da wird sich das Klima von allein ändern.

Das vorsintflutliche "Handgeben" ist hier zum Glück nicht üblich, zumindest nicht unter Kollegen, die sich jeden Tag sehen. Das machen höchstens noch Autoverkäufer...

Trackback URL:
https://laufnotizen.twoday.net/stories/96991393/modTrackback

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6186 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

Credits

Web Counter-Modul


Laufen
Lillis Positiv-Pakt
Mitmenschen
Reise in den Abgrund
Selbständig arbeiten
Strolche
Zeitmanagement
Zonstiges
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
Blog Top Liste - by TopBlogs.de Blog Verzeichnis Bloggeramt.de