Gute Nachrichten?

Lillis Vater ist soweit stabil, dass er aus dem Krankenhaus entlassen werden kann. Die Lungenentzündung spricht auf die Antibiotika an, die Nieren sind in Ordnung.

Er kommt also zurück in sein Pflegeheim. Allerdings ist an Aufstehen oder gar Rumlaufen nicht zu denken, dazu ist er zu schwach und seine Füsse zu wund. Auch selber essen kann er nicht mehr. Schlucken ist schwierig, deshalb wird er erst einmal weiche Kost bekommen. Eine Logopädin soll ihm helfen, das Schlucken zu üben und eine Krankengymnastin soll mit ihm die Arme und Beine bewegen.

Vor der Lungenentzündung war Lillis Vater dement. Jetzt ist er dement, bettlägerig und muss gefüttert werden. Ein Erfolg der Medizin?
Speed (Gast) - 11. Jan, 14:26

O weh.

T.M. (Gast) - 12. Jan, 05:09

Schwierige Fragen. Mein Vater (82, auch immerhin 1000km weit weg) hatte im letzten Jahr zwei Schlaganfälle und kann seitdem nicht mehr schreiben, nicht mehr rechnen, nicht mehr am Computer arbeiten, nicht mehr autofahren.

Es ist sehr merkwürdig, seine Eltern so zu sehen. Bisher hatte man doch immer zu ihnen aufgeschaut, jetzt ist es plötzlich andersherum, ohne dass einer irgend etwas dafür könnte. In solchen Situationen merkt man übrigens auch, wie schnell sich die Welt weiterdreht, denn sie können schnell nicht mehr schritthalten.

Alt werden ist wahrscheinlich keine leichte Sache. In Würde schon gar nicht, wenn das Leben (insbesondere die Gesundheit) nicht mitspielt.

Lilli legt los - 12. Jan, 18:44

Ich finde auch schwierig, dass man so wenig Kontrolle darüber hat, wie man alt wird. Bis dahin konnte man doch viel selbst entscheiden - was man werden will, mit wem man leben will, ob man Kinder will (nun, das klappt nicht immer, erste Lektion in Bescheidenheit), wo man wohnen will. Und dann entscheidet das Leben, wie man alt wird, ob mit den intellektuellen Fähigkeiten oder ohne, körperlich fit oder als Gefangener im eigenen Leib. Der reinste Gruselfilm. Erste Schritte in die Richtung, dass man über das eigene Sterben entscheidet, gibt es ja, die sind aber (verständlicherweise) eher zögerlich.
Maria (Gast) - 30. Jan, 16:53

Meine Mutter liegt auch gerade im Krankenhaus mit einem Oberschenkelhalsbruch, aber das ist ja bei weitem nicht so schlimm. Wenn ein Elternteil durch die Medizin ein Leben hat, was vielleicht nicht mehr lebenswert ist, dann überlegt man ob die moderne Medizin nicht manchmal zu viele Wunder vollbringt...

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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