Lilli und die Graugänse

Vor dem Frühstück ist es zum Laufen zu dunkel, nach dem Frühstück zum Joggen immer noch zu kalt – Lilli hat eingesehen, dass sie es den Graugänsen gleich tun muss, die jedes Jahr zu Winteranfang ins Warme ziehen. Im Fitnessstudio sehen an diesem Montagmorgen alle unheimlich sportlich aus, während Lilli (mit ihren Kämmchen im Haar und der Brille) aussieht wie eine Bibliothekarin im Jogginganzug – was ihr natürlich nur im Fitnessstudio auffällt, denn wo sonst im normalen Leben hängen so viele große Spiegel an der Wand? Aus dem Radio rinnt ein Folk-Country-Gedudel mit Mundharmonikas, die ouahhh ouahhh machen, als würde einer Katze der Hals umgedreht. Ein Besuch im Fitnessstudio ist ja nun mal nicht, wie der Kanadier sagt, ein „piece of cake“: während beim Käsekuchenessen der schönste Moment genau dann eintrifft, wenn man den Käsekuchen im Mund hat, tritt der schönste Moment des Fitnesstrainings erst dann ein, wenn das Training vorüber ist. Also jetzt, während Lilli hier sitzt und bloggt und fühlt, wie jeder Muskel ihres Körpers von Maschinen mit Gewichten strammgezogen wurde. Aber während des Trainings: ouahhh, ouahhh.

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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