Sekretärinnenschicksal
Lilli durfte vier Wochen lang Sekretärin sein und hat dabei allerhand gelernt. Zum Beispiel, dass ein effizientes Büro so organisiert ist, dass jeder sich auf seine Arbeit konzentriert und nichts erledigt, was ein weniger qualifizierter Mitarbeiter übernehmen könnte. Der Informatiker informatikt, der Manager managt und die Sekretärin tippt. Hat sie Dokumente, die kopiert, gefaxt oder gescannt werden müssen oder gar Post zu verschicken, legt sie diese in verschiedenfarbigen Umschlägen für die Hilfskräfte bereit, die ununterbrochen durch die Gänge tigern und einsammeln, was für die Sekretärin erledigt werden muss – damit diese nur ja nicht mit Tippen aufhört oder in die Versuchung kommt, beim Gang zum Kopierer mit einer anderen Sekretärin zu tratschen. So verbringt die Sekretärin ihren Tag sitzend vor dem Bildschirm, was nicht nur Rückenprobleme, sondern auch einen gewissen Frust bereitet, denn: schick angezogen muss sie sein, um das Image des Büros zu unterstützen, aber sehen tut es niemand. Das bedeutet, dass sie keine Jeans tragen darf und im Winter entweder auf Wollhosen (die in die Reinigung müssen) oder schöne Strumpfhosen (die ständig kaputtgehen) zurückgreifen muss, die ein irgendwie unnötiges Loch in ihre Gehaltsabrechnung reißen. Nur manchmal, an ganz besonderen Freitagen, darf sie in Jeans kommen – gegen eine großzügige Spende für einen guten Zweck natürlich. Herrje, was hat das Von-zu-Hause-Arbeiten doch für Vorteile...
Lilli legt los - 11. Feb, 09:38
Ich weiß ja nicht...
Wie kamst du denn dazu?
Als Dienstleister