Montag, 25. August 2008

Ach, die Hundebesitzer

Hundebesitzer sind ja schon meist ganz nette Menschen, zumindest werden sich genauso viele nette Menschen darunter befinden wie unter all den anderen Leuten, die keine Hunde haben. Trotzdem kann man nicht gut mit ihnen reden, wenn sie sich ganz verbotenerweise mit ihrem Hund in einem Park aufhalten, in dem Kinder spielen. Dabei stört mich ja gar nicht so sehr die Tatsache, dass ihr Aufenthalt in diesen Parks verboten ist, also es stört mich nicht der Verstoß an sich. Es stört mich ja auch nicht der Schwarzfahrer in der Metro, und selbst die meisten Graffitisprüher lassen mich kalt. Vielmehr stört mich die Weigerung der Hundebesitzer, die Fundiertheit des Verbots einzusehen (Hunde können beißen, vor allem kleine Kinder, deren schrille Schreie und fahrige Bewegungen selbst der klügste, liebste Hund falsch interpretieren kann, außerdem sind ihre Exkremente an Orten, an denen Kleinkinder alles aufheben und in den Mund stecken, keine gute Idee, ALSO MUSS MAN DAS NOCH EXTRA ERKLÄREN?), sowie ihre Neigung, auf etwaige Bemerkungen beleidigt oder gar aggressiv zu reagieren. Das läuft meistens so ab:

Lilli und ihre Strolche spielen Ball im Park. Ein Hund kommt hechelnd angelaufen, rennt den kleinen Strolch fast über den Haufen, schleckt ihn ab, rennt weiter, beißt in den Ball. Will spielen. Der kleine Strolch läuft zu Lilli und kriecht in ihre Kniekehlen. Der Hundebesitzer kommt angetrabt, freut sich, seinen Hund zu sehen, findet seinen Hund ganz toll.

Lilli: „Entschuldigung, aber könnten Sie wenigstens Ihren Hund an die Leine nehmen? Er macht den Kindern nämlich angst. Außerdem sind Hunde eigentlich in diesem Park verboten, weil er ja für Kinder gedacht ist, nicht wahr.“

Hundebesitzer-Reaktion 1: (wie aus allen Wolken gefallen) „Ja, aber, das ist ein ganz lieber Hund. Der tut Ihrem Kind nichts.“ Ha, ha, das Risiko möchte Lilli aber nicht eingehen. Außerdem ändert es nichts an der Tatsache, dass der kleine Strolch Angst hat und nicht abgeschleckt werden möchte. Der Hundebesitzer geht kopfschüttelnd weiter.

Hundebesitzer-Reaktion 2: (beleidigt) „Mein Hund wird Ihr Kind schon nicht fressen. Es ist ja wohl genug Platz für alle da.“ Der Platz ist für Kinder da, Hunde sind hier verboten!

Hundebesitzer-Reaktion 3: (aggressiv) „Dann rufen Sie doch die Polizei!“ Hat die Polizei nicht Wichtigeres zu tun? Lilli hatte eigentlich gedacht, man könnte sich zivilisiert darüber unterhalten…

Warum darf man von Hundebesitzern nicht erwarten, dass sie auf die anderen Anwesenden RÜCKSICHT nehmen? Warum sind sie beleidigt, wenn man ihren Hund einen Hund nennt und Kinder für wichtiger hält? Warum gehen sie nicht auf die für sie reservierten Gelände, auf denen sie ihre Lieblinge frei rumrennen lassen können? Lilli jedenfalls wird, wenn es um Hunde geht, zum Tier.

Wahrscheinlich ist das ein Gen, das mit der Geburt des ersten Kindes aktiviert wird und dazu führt, dass ganz harmlose Mütter plötzlich ganz netten Menschen die Zähne zeigen.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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