Montag, 19. Oktober 2009

Wo die wilden Monster sind

So heißt das Buch bestimmt nicht auf Deutsch, aber so hat Lilli es früher immer den Strolchen übersetzt, das Monsterbuch von Maurice Sendak. Und zwar so oft, dass der Einband zerriss und mehrere mit gestrichelten Zeichnungen gefüllte Seiten herausfielen. Das Buch ging den Gang in die Recyclingtonne, aber die wilden Monster haben ihren Platz im Herzen der Strolche (oder zumindest in ihrem Gedächtnis) behalten. Umso größer war die Freude des kleinen Strolches, als er am Sonntag im Rahmen eines Kindergeburtstages ins Kino durfte, um den niegelnagelneuen Film zum Buch zu sehen. Noch dazu mit dem Sohn der Nachbarin, die Lilli nicht leiden kann. Nun hat ja Lilli nichts gegen Kindergeburtstage bei Nachbarinnen, die sie nicht leiden kann, schließlich ist es ja nicht sie, die hingehen muss, sondern der Strolch. Sie findet aber Kinobesuche mit einer Gruppe Achtjähriger extrem seltsam und würde selbst nie auf die Idee kommen, sich so etwas anzutun. Das Seltsamste aber war der Bericht, den der Strolch vom Drum und Dran des Kinobesuchs erstattete:

Lilli: Und, habt Ihr auch was Süßes bekommen? (Für Lilli ist Kinobesuch ein Synonym für süße Kalorienaufnahme, vorzugsweise in Form von Gummibären)
Strolch: Nein, nur ein Zitronenslush. Das hab ich mir aber selbst gekauft. (Er hatte von Lilli vorsichtshalber 5 Dollar Taschengeld mitbekommen)
Lilli: Und, wie war das?
Strolch: Teuer! Es hat 3 Dollar gekostet.
Lilli: Ja, hat Simons Mutter Euch denn nichts gekauft?
Strolch: Doch, eine große Portion Popcorn für uns alle (Grippe, irgendwer?). Sie hatte aber nicht genügend Geld dabei, da hab ich Ihr meine restlichen 2 Dollar gegeben.

So kann man also auch Kindergeburtstag feiern. Man karrt die Kinder ins Kino, damit das Haus nicht auf den Kopf gestellt wird, und sammelt dann noch Geld ein, um sie zu bewirten. Komischerweise ist Lilli nicht erstaunt.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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