Montag, 12. November 2012

Mediocrity in Love

"Mediocrity in Love Rejected", so hiess ein Gedicht, das Lillis Freundin, als sie noch in Deutschland an die Uni ging, bearbeiten musste. Ja, so wollten sie das damals haben: totale, heissblütige Liebe und nicht nur lauwarme Alltagsgefühle, und wenn die Beziehung nicht mehr das absolute Glück liefert, der Partner nicht mehr bereichernd ist und die Gespräche sich nur noch um Winterreifen drehen - oder gar keine Gespräche mehr möglich sind, da man sich nichts mehr zu sagen hat - dann ist es Zeit, zu gehen, um nach einer neuen idealen Liebe zu suchen. Wieso sollte man sich mit weniger zufrieden geben, wenn das Leben doch kurz ist und einzig Gefühle den Menschen über das Tier erheben? Wenn da draussen doch irgendwo ein anderer, interessanterer Partner wartet, denn geben Sie es doch zu: es gibt nicht nur den einen wahren Seelenverbundenen, es gibt derer doch bestimmt fünf oder sechs unter all den Menschen dieser Erde!

Damals waren Lilli und ihre Freundin 18 und noch weit von ihrer grossen Liebe entfernt. Dann traf Lilli auf Monsieur und lange, LAAAAAANGE Zeit waren sie sehr glücklich miteinander. Jetzt aber, wenn man Lilli nach ihrer Partnerschaft fragen würde (was zum Glück keiner macht) und Lilli ganz ehrlich antworten würde, müsste sie sagen, sie gleiche einer Wüstendurchquerung. Lange Zeit nur eintönige, trockene Einöde, ab und zu aufgelockert durch eine Oase (doch, doch, durchaus), die mit ihrer Blumenvielfalt und Palmenpracht daran erinnert, wie es sein könnte, wenn die Himmel doch nur gnädiger wären.

Ist es nun schlimm, dass Lilli diese Situation gar nicht so schlimm findet? Dass sie sich mit dem Bestmöglichen, mit "Gut genug" und lauwarm abfindet, das sich auf die Dauer (und vielleicht egal, mit welchem Partner) ganz unausweichlich einstellt, auch wenn es zu Anfang ganz anders war? Zu gerne wüsste sie, wie hoch bei all den Paaren dieser Welt die Dunkelziffer ist...

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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