Freitag, 18. März 2016

Ist das nicht faszinierend?

Der kanadische staatliche Radiosender bringt unglaublich gute Reportagen von Leuten mit unglaublich guter Aussprache. Neulich hörte Lilli gebannt einer Traumforscherin zu, die über den Wirklichkeitsgrad von Träumen sprach. Ein Kollege, der Traumtagebücher analysiert, hatte ihr erzählt, dass Leute von allem träumen, was man sich nur vorstellen kann - nur nicht davon, dass man das Licht ein-oder ausschaltet. Anscheinend kann das menschliche Gehirn plötzliche Unterschiede in den Lichtverhältnissen während des Träumens nicht darstellen. Seither, so die Forscherin, sucht sie in ihren Träumen nach Lichtschaltern, hat aber noch keinen gefunden.

Lilli hat heute nacht im Traum einen Lichtschalter gefunden. Sie hat sich an die Reportage erinnert und ihn mehrere Male nach unten und oben schnallen lassen.

Er hat nicht funktioniert.

For Dummies

Nach sechseinhalb Jahren mit einem Flipflop hat Lilli nun ein intelligentes Telefon. Sie gibt zu, keine Ahnung zu haben, wie so ein Android-Interface funktioniert. "Probieren Sie einfach alles aus, spielen Sie damit", ermutigt sie der Verkäufer. "Es gibt keine Autodestroy-Taste, es kann also eigentlich nichts schiefgehen."

Auch wenn Lilli weiss, dass dieser Satz wahrscheinlich aus dem Handbuch "Smartphones für Idioten", stammt - sie findet ihn unglaublich beruhigend.

Sonntag, 13. März 2016

Viel Glück und vie-hiel Segen

Der kleine Strolch feiert seinen 15. Geburtstag mit Kinobesuch und anschliessendem Pizzaessen zuhause. Lilli deckt den Tisch, zahlt für die Pizza und lässt die Jungs alleine feiern, während sie im Arbeitszimmer fernsieht. Etwas später steckt der kleine Strolch den Kopf zu ihr herein. "Wir sind jetzt soweit", meint er. Es ist Zeit, den Geburtstagskuchen zu servieren. Während Lilli ihm in die Küche folgt, flüstert er ihr zu: "Du brauchst aber nicht unbedingt zu singen."

Er hat ja keine Ahnung, wie schwer Lilli daran zu schlucken hat.

Dienstag, 1. März 2016

Farbenfrohes Eis

So sieht man aus, wenn man auf den vereisten Eingangsstufen mit Schwung auf den Hintern fällt:

bleu-crop

Winter in Montréal...

Donnerstag, 25. Februar 2016

Bis(s) morgen

Lillis Kollegin legt verstört den Telefonhörer auf. "Ich muss los", sagt sie, obwohl es noch eine Stunde bis Feierarbend ist. "Mein Sohn hat nun schon zum zweiten Mal ein anderes Kind gebissen." "Ja, und?", fragt Lilli. "Sowas kommt vor." Lillis Kollegin zieht Mantel und Stiefel an. "Der Kindergarten will, dass ich ihn abhole."

Gehört das nicht zum Job der Erzieher im Kindergarten, mit solchen Situationen fertig zu werden? Wird der kleine Junge morgen nicht wieder in den Kindergarten gehen, zurück in die gleiche Gruppe? Als der kleine Strolch im Kindergarten gebissen wurde - in die Nase, bis aufs Blut wohlgemerkt - hiess es noch, das sei in dem Alter normal und wahrscheinlich eher ein Zeichen der Zuneigung als ein Angriff. Aber das ist jetzt 12 Jahre her, vielleicht hat die Wissenschaft seither eine andere Theorie aufgestellt?

Donnerstag, 18. Februar 2016

Kein Spass, nur Sport

Am Wochenende fährt Lilli mit der Hockeymannschaft des grossen Strolchs zu einem Turnier, diesmal sogar mit Übernachten. Beim Elternabend kommt sie aus dem Staunen nicht heraus: die Eltern sprechen sich geballt nicht nur gegen Alkohol aus, sondern sind darüber hinaus auch mit dem Moteleigentümer einverstanden (was heisst einverstanden, sie lieben ihn dafür), dass in jedem Zimmer ein Erwachsener schlafen muss, als Aufsichtsperson. Es sind also für 16 Jungs 14 Erwachsene dabei, zwei Jungs werden mit einem Freund und dessen Mutter oder Vater ein Zimmer teilen müssen.

Wie alt sind diese Kinder nochmal? 16/17. Mehrere haben schon den Führerschein.... aber, wie es hiess beim Elternabend, "wir fahren zum Turnier, um zu gewinnen, nicht um Spass zu haben."

Dienstag, 16. Februar 2016

Eltern?

Lilli hat eine neue Lieblingsbeschäftigung im Zug. Dort fährt nämlich öfters eine Kleinfamilie mit, die von ihrer negativen Dynamik her absolut faszinierend ist. Was sofort auffällt: der etwa zweijährigen Tochter, die den Schnuller nur zum Schreien aus dem Mund nimmt, werden viele Fragen gestellt. ALLES wird als Frage präsentiert, die Antwort jedoch wird ignoriert. Kein Wunder, das das Kind quengelt ohne Ende.

Mutter: Willst Du Dich zu mir auf den Schoss setzen?
Kind: Schüttelt den Kopf, will stehen bleiben.
Mutter: zieht das Kind auf den Schoss: Doch, Du kommst jetzt zu mir.
Kind: Brüllt.

Vater: Putzen wir Dir mal die Nase?
Kind: Schüttelt den Kopf, dreht sich weg.
Vater: dreht das Kind zu sich: Doch, jetzt komm mal her, ich putz Dir die Nase.
Kind: Brüllt.

Kind: will die Schmusedecke aus der mitgebrachten Plastiktüte.
Vater: Nein, die kriegst Du nicht. Die wird hier im Zug nur schmutzig.
Kind: will die Schmusedecke.
Vater: Na gut, aber pass auf, ja?
Kind: fasst die Schmusedecke an einem Eck an, der Rest fällt in den Schneematsch auf dem Boden des Zugabteils.
Vater: Ich hab Dir doch gesagt, dass das keine gute Idee ist! Nimmt dem Kind die Schmusedecke weg.
Kind: brüllt.

Alle drei tun Lilli leid.

Montag, 15. Februar 2016

Nix los

Bei Lilli ist im Moment nix los, deshalb hat sie auch so lange nichts geschrieben. Sie arbeitet, kümmert sich um die Strolche und den Haushalt und ist ansonsten müde. Und ja: Sie erforscht die peinlichsten Situationen, in die sie ein Schwindelanfall bringen kann. Bisher in der Hitparade: inmitten der Chorleute hinfallen und sich den Kopf an einem Stuhl anschlagen, von Kollegen umringt am Tisch sitzend plötzlich in eine Schräglage gehen und sich dann sanft auf den Boden gleiten lassen, und - vom Peinlichkeitsgrad her bisher unübertroffen - im Supermarkt neben dem Käseregal auf den Boden sitzen müssen und dort schwer vor sich hin atmen, bis sich alles wieder beruhigt, dabei mindestens 5 Leute abwimmeln, die alle helfen wollen. Denn das wollen sie alle, entweder ein Glas Wasser bringen oder gleich den Krankenwagen rufen, und das ist ja auch eigentlich beruhigend. Was Lilli bisher noch nicht passiert ist: unter freiem Himmel umzufallen oder beim Autofahren. Bald wird sie auf Kopf und Herz untersucht werden, dann sieht man weiter.

Dienstag, 26. Januar 2016

Nicht schwindeln

"Warum bist Du schon hier?", fragt der kleine Strolch Lilli, als er aus der Schule kommt. "Mir war so schwindlig im Büro, da bin ich mit dem 12 Uhr 30-Zug nach Hause gefahren", sagt Lilli. "Oh, wie schön für Dich", sagt der kleine Strolch.

Nein, nicht schön. Seit November hat Lilli nun schon den vierten Schwindelanfall mit Hitzewallungen und Übelkeit. Entweder sind es die Ohren oder der Kreislauf, jedenfalls muss jetzt mal der Arzt gucken, warum Lilli sowas passiert.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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