1x1 für Freelancer
Eine der wichtigsten Regeln für Selbständige lautet: Erzähle jedem, den du triffst, einigermaßen elegant davon, was du für Geld tust. Denn man weiß schließlich nie, ob nicht gerade diese Person genau diese Dienstleistung brauchen könnte und einem dankbar um den Hals fällt. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Reaktion eintrifft, hängt natürlich davon ab, wie nützlich die angebotene Dienstleistung für die jeweilige Person ist. Arbeitet man zum Beispiel als Babysitter und sitzt zufällig auf einer Holzbank mit viel zu steiler Lehne in der Nähe einer Sandkiste, hat man gute Chancen, mit jemandem ins Gespräch zu kommen, der gerade furchtbar gerne einen Babysitter engagieren würde. Aber auch, wenn man vor einem Bankgebäude steht und mit einem netten Herrn über 50 im schicken grauen Anzug ins Gespräch kommt, kann es sein, dass dieser Herr zu einem wichtigen Kontakt wird, denn er kennt vielleicht jemanden oder trifft demnächst jemanden, dessen Schwager einen Freund hat usw....
In meinem Fall – ich übersetze englische und französische Texte ins Deutsche – ist es SEHR selten, dass jemand gleich jubelnd in die Hände klatscht, wenn er von meinem Broterwerb hört, und zwar unabhängig davon, ob ich es auf Spielplätzen oder in der Montréaler City erzähle. Ich erzähle es trotzdem allen, die auch nur ein ganz klein wenig danach fragen, und gestern kam tatsächlich eine Frau im Supermarkt auf mich zu, die ich manchmal in der Turnhalle treffe, in der der kleine Strolch so tut, als könne er Karate. Sie kramte eilig in ihrer Handtasche und förderte eine Geschäftskarte zutage. „Ich hab da neulich jemanden in der Krabbelgruppe getroffen, der arbeitet für SAP und die brauchen anscheinend immer Leute, die deutsch können“, sagte sie doch tatsächlich und drückte mir stolz die Geschäftskarte in die Hand. „Ich hab sofort an dich gedacht und ihm auch von dir erzählt, ruf ihn doch mal an“, meinte sie noch, bevor sie auch schon wieder winkend in Richtung Salat weiterlief. So ein Kärtchen führt vielleicht zu nichts, vielleicht ist es aber auch des Freelancers Eintrittskarte in eine gesicherte Zukunft...
Und ich kann mich absolut nicht erinnern, wie sie heißt, die gute Frau aus der Turnhalle! Obwohl ich es wissen müsste, schließlich haben wir uns vor ein paar Monaten vorgestellt. Und das ist die zweite wichtige Regel für Freelancer: Trainiere dein Namensgedächtnis, sonst stehst du in solchen Fällen dumm da und spielst unbeholfen mit einem Bund Radieschen.
In meinem Fall – ich übersetze englische und französische Texte ins Deutsche – ist es SEHR selten, dass jemand gleich jubelnd in die Hände klatscht, wenn er von meinem Broterwerb hört, und zwar unabhängig davon, ob ich es auf Spielplätzen oder in der Montréaler City erzähle. Ich erzähle es trotzdem allen, die auch nur ein ganz klein wenig danach fragen, und gestern kam tatsächlich eine Frau im Supermarkt auf mich zu, die ich manchmal in der Turnhalle treffe, in der der kleine Strolch so tut, als könne er Karate. Sie kramte eilig in ihrer Handtasche und förderte eine Geschäftskarte zutage. „Ich hab da neulich jemanden in der Krabbelgruppe getroffen, der arbeitet für SAP und die brauchen anscheinend immer Leute, die deutsch können“, sagte sie doch tatsächlich und drückte mir stolz die Geschäftskarte in die Hand. „Ich hab sofort an dich gedacht und ihm auch von dir erzählt, ruf ihn doch mal an“, meinte sie noch, bevor sie auch schon wieder winkend in Richtung Salat weiterlief. So ein Kärtchen führt vielleicht zu nichts, vielleicht ist es aber auch des Freelancers Eintrittskarte in eine gesicherte Zukunft...
Und ich kann mich absolut nicht erinnern, wie sie heißt, die gute Frau aus der Turnhalle! Obwohl ich es wissen müsste, schließlich haben wir uns vor ein paar Monaten vorgestellt. Und das ist die zweite wichtige Regel für Freelancer: Trainiere dein Namensgedächtnis, sonst stehst du in solchen Fällen dumm da und spielst unbeholfen mit einem Bund Radieschen.
Lilli legt los - 29. Mai, 09:44