Dienstag, 18. Juni 2013

Lilli wirft vielleicht ein Stöckchen, wenn sie es nicht gerade falsch macht

Lilli hat ja keine Ahnung, wie so ein Stöckchen-Dings funktioniert. Wer hat denn Lust, seinen eigenen Arbeitsweg photographisch zu documentieren? Vielleicht Herr T.M.? Die liebe Nessy? Frau Chameleon? Hm?

Sonntag, 16. Juni 2013

Lillis cooler Arbeitsweg

Eine Photoreportage

Nach nur ein paar Minuten durch verschlafene Vorstadtstrassen (Haus, Baum, Haus, Baum, Haus) kommt Lilli hier an:
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Danach wird es idyllisch:
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Noch sind Spuren des F1-Rennens zu erkennen. Fliegt diese Linie überhaupt nach Montréal?
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Nach etwa der Hälfte winkt der "Leuchtturm des Kosmos". Ein sympathischer Typ!
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Wer sagt, dass Montréal keine schöne Stadt ist? Zumindest morgens um 8, in diesem Licht...
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Hier will der kleine Strolch mal wohnen, wenn er gross ist. Lilli kommt dann zum Haushüten, wenn er im Urlaub ist.
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Das letzte Stück geht durch den Verkehr durch:
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Angekommen!
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Donnerstag, 13. Juni 2013

Auch schön

Lillis Kollegin erzählt stolz, dass ihr Freund "die grosse Frage" gestellt hat. "Er will dich heiraten?", fragt jemand entzückt nach. "Nein, ein Haus kaufen", kommt die trockene Antwort. Sowas nennt Lilli "auf der Bank heiraten".

Dienstag, 11. Juni 2013

Fred Pellerin, das Phänomen

Fred Pellerin ist ein Erzähler. Er stellt sich auf die Bühne, inzwischen auch in Paris, und erzählt aus seinem Dorf Saint-Élie-de-Caxton. Die meisten Geschichten hat ihm seine Oma erzählt, mit der er durchs Dorf laufen musste, um ihren Blutzuckergehalt runterzudrücken. Bei jedem Haus fiel ihr eine Geschichte ein - hier der Schmied mit der schönen Tochter, hier der Friseur, der gerne zuviel trank, dort drüben die Autowerkstatt, in der die Leute abends zusammenkamen, um Dame zu spielen - und der Enkel hat die Geschichten in seinem Herzen aufbewahrt, aufblühen lassen, mit viel Liebe zur Sprache und noch mehr Phantasie zu wahren Schmuckstücken der Erzählkunst aufpoliert. Wenn er von früher erzählt, hört man zwar das Feuer im Kamin prasseln, es ist aber kein nostalgisches, volkstümlich kariertes Mundartfeuer, wie man vielleicht befürchten könnte, sondern ein kraftvolles, zeitloses Feuer der menschlichen Natur, das zarte Momente genauso wie Ängste, Zweifel und andere vermischte Ausdrucksformen der Seele an die Wand wirft, wie es eine Multimediainstallation nicht besser machen könnte. Lilli würde gerne zu einer seiner Shows gehen, wenn sie nicht ständig ausverkauft wären. Zwei Filme sind aus seinem Erzählwerk hervorgegangen, die gut sind, aber anders als dieser lustige Mensch mit der runden Brille, der mit den Händen nach Worten ringt. Lilli kennt kein deutsches Gegenstück zu ihm.

Montag, 10. Juni 2013

Zwei Seelen...

Die Strolche diskutieren, ab welchem Alter sie von zuhause ausziehen. Der kleine Strolch macht das von seinen Finanzen abhängig: "Wenn ich soviel verdiene, dass ich mir eine Wohnung und einen Computer und einen Internetanschluss leisten kann, und was zum Essen, dann zieh ich aus. So mit 18." Dass viele Leute mit 18 noch nichts oder zumindest nicht solche Beträge verdienen, erstaunt ihn. "Ich dachte, mit 18 wird es höchste Zeit." Der grosse Strolch (stets darauf bedacht, es so zu machen, wie es von ihm erwartet wird - nur nicht aus der Reihe tanzen!) fragt sich, in welchem Alter man denn so ungefähr ausziehen SOLLTE. Lilli denkt kurz zurück: "Ich bin mit 20 ausgezogen und fand es toll." Warum toll, will der grosse Strolch wissen. "Weil irgendwann der Punkt kommt, an dem man nicht mehr ständig von den Eltern beobachtet und beurteilt werden will", erläutert Lilli verklärt. "Nicht, weil man unbedingt was Verbotenes anstellen will! Einfach, weil man es leid ist, als Kind unter den Blicken der Eltern zu leben. Da muss man dringend weg davon, irgendwann..." Dann erschrickt sie, solche Vertraulichkeiten mit dem eigenen Sohn zu teilen. Und ihm die Argumente zu liefern, die er im geeigneten Augenblick gegen sie verwenden wird, um seinen Auszug, den sie wahrscheinlich für viel zu verfrüht halten wird, zu rechtfertigen. Andererseits... genauso wird es doch kommen, oder? Muss es doch auch kommen? Genau das will Lilli doch mit ihrer Erziehung zur Selbständigkeit erreichen? Hach, aber ja doch. Klar. Was müssen Sie aber auch immer so penetrant fragen!

Samstag, 8. Juni 2013

Le Grand Bruit F1 de Montréal

Wenn man freitags schon einkauft und es samstags dann nieselt, weiss man gar nicht, was man mit all der Zeit anfangen soll. Lilli geht laufen, obwohl das Heulen der Motoren von der nahegelegenen Gilles-Villeneuve-Rennbahn einen ungewöhnlichen auditiven Hintergrund abgibt. Morgen wird die Welt (nun ja, ein Teilchen davon) auf Montréal schauen, aber Lilli wird nicht in die Kameras winken. Monsieur vielleicht schon.

Freitag, 7. Juni 2013

Bühnenerfahrung

In Klasse 7, wenn die weiterführende Schule anfängt, haben die Schüler hier sowohl Musik als auch Bildende Kunst und Theater. In Klasse 8 müssen sie sich dann für ein Fach entscheiden. Der grosse Strolch nahm "art dram", weil er weder malen noch ein Blasinstrument spielen wollte. Lieber produziert er sich allein oder in kleinen Gruppen vor der Klasse und der Theaterlehrerin, stellt eine historische Figur dar, lernt, wie man "kämpft" und "stirbt", drückt Gefühle mit dem Körper aus, während sein Gesicht hinter einer Maske versteckt ist und noch viele andere tolle Sachen, die sich Lilli früher nie getraut hätte. Gestern hat er mit drei Freunden im Rahmen eines Theaterwettstreits eine selbstgeschriebene Szene zum Thema Alkoholmissbrauch vorgeführt. Von den 18 antretenden Gruppen bestanden 15 nur aus Mädchen, zwei waren gemischt und allein die Gruppe des grossen Strolches bestand ausschliesslich aus männlichen Mitgliedern. Nach den ersten drei Darbietungen war klar: die Mädels sind super. Dramatische Effekte, Chöre, Schattenspiele, rhythmisches Klopfen und Stampfen, Reime, choregraphierte Schritte, laute und leise Wortwiederholungen - sie boten auf, was die Theatergeschichte in hunderten von Jahren so an Tricks erfunden hat, um die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Lillis Lieblingsszene spielte in einem Wachsfigurenmuseum, in dem Marilyn Monroe, Elvis Presley und Michael Jackson zum Leben erwachen, um die alkoholsüchtige Museumswärterin zu überzeugen, dass es nichts bringt, vor Problemen zu flüchten.

Und der Beitrag des grossen Strolches? Oh, er sprach laut und deutlich, bewegte sich gut und das Timing war perfekt. Ihre Geschichte eines Curlingteams, das nach dem Sieg zu sehr feiert und schliesslich von einem der vernünftigeren Mitglieder zur Mässigung aufgefordert wird, war geradlinig, lieferte die Botschaft und webte Humor ein, wo die Mädchengruppen unkenrufend mit Selbstmord, Autounfall, Depression und Familienzerstörung drohten. Die Jurymitglieder fanden ihre Darbietung "erfrischend", Synonym für "leider etwas zu einfach gestrickt".

Sie haben es nicht in die Endrunde gebracht, was Lilli nicht ungerecht fand.

Lilli und der Wochenrhythmus

Lilli ist, wie inzwischen zwei weitere Kollegen, eine Dreitageskraft. Die Kollegen arbeiten am liebsten drei Tage am Stück, um dadurch ein möglichst langes Wochenende zu haben. Lilli arbeitet dienstags, donnerstags und freitags. Ganz einfach: Freitags, weil sie gerne wie alle anderen vom "Es ist Freitag, yuppilai"-Fieber erfasst wird. Dienstags, damit sie den Montag frei hat, wodurch der Sonntagabend sehr viel entspannter wird. Und Donnerstags, damit sie am Mittwoch Salat und Milch kaufen kann.

Wenn sie in Extremfällen den Freitag gegen den Mittwoch eintauscht, bricht der ganze Haushalt zusammen.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Lilli und die Stümper

Der kleine Strolch malte früher Bilder mit Elternratschlägen, bei denen er direkt zur Sache kam. Seit neuestem macht er Videos, die so holprig und ohne jegliche Liebe zum Detail zusammengeschnipselt sind, dass Lilli sich fragt, ... ja, was fragt sie sich eigentlich? Sie ist entsetzt, wie schluderig er arbeiten und dies für genügend halten kann, wo sie ihm tagtäglich vorlebt, wie man Sachen "anständig" zu Ende führt, sei es das Backen eines Kuchens oder das Aufräumen des Zimmers. Muss sie da einschreiten? Darf sie sagen, dass ihr das Video unfertig vorkommt? Oder verdirbt sie ihm dadurch jegliche Freude, tritt den kleinen Funken Kreativität mit der Schuhsohle aus und treibt ihn in die Passivität, die ja noch schlimmer ist als Stümperhaftigkeit?

Sie wird mal abwarten. Vielleicht finden die Freunde, die ja immer wichtiger werden, das Video auch nicht voll cool. Und das hat dann mehr Gewicht als alles, was die Mama sagen kann.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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