Strolche

Freitag, 30. Juli 2010

Viel-o-sophie

Unterm Apfelbaum.

Kleiner Strolch: Nichts plus nichts gibt nichts.
Lilli: ???
Kleiner Strolch: Luft plus Luft gibt nichts.
Lilli: Wenn man aber Luft in einen Luftballon bläst, wird er grösser. Das ist nicht Nichts.
Kleiner Strolch: Aber wenn man zuviel Luft reinbläst, platzt er.
Lilli: Und?
Kleiner Strolch: Dann hat man wieder nichts!

Montag, 31. Mai 2010

Für's Leben lernen

Da sag noch einer, in der Schule lerne man nur abgehobenes Zeug ohne Bezug zur Realität: Der grosse Strolch hatte vor kurzem eine Unterrichtseinheit zum Them "Glücklich sein". Auszug aus seinem Heft:

Mit Geld kann man ein Bett kaufen, aber nicht den _________.
Mit Geld kann man ein Haus kaufen, aber nicht eine _______________.
Mit Geld kann man ein Buch kaufen, aber nicht das _____________.
Mit Geld kann man alles kaufen, aber nicht das _______________.

So, jetzt sind Sie dran.

Donnerstag, 27. Mai 2010

An der Schwelle

Kindergeburtstage sind Übergangsriten, darüber hat Lilli sogar mal einen Artikel geschrieben. Wer das Ritual nicht richtig ausführt, überschreitet die Schwelle ins neue Lebensjahr nicht, d.h. er "fühlt" sich nicht so, als ob ein neuer Lebensabschnitt begänne. Deshalb muss also auch das elfte Lebensjahr noch mit einem Kindergeburtstag gefeiert werden, darauf hat der grosse Strolch bestanden und Lilli hat sich gefügt. Allerdings hat sie keine Wettspiele mehr organisiert, keine kleinen Überraschungstütchen mehr gefüllt, keine Luftballons mehr aufgeblasen (das wiederum nur, weil ihr davon schlecht wird und die Strolche es noch nicht können). Die Freunde wurden eingeladen, mehrmals abgefüttert, zum Minigolf und zurück gekarrt und anschliessend mit diversen Bällen (ein Ball ist ein Freund!), Federballschlägern, Hoolahoop-Reifen und einem Basketballkorb allein gelassen, um sich zu amüsieren, wie es ihnen gutdünkt. Lilli sass zum Schluss nur noch als Zuschauer dabei, trank Kaffee und löffelte Reste von Sahnetorte von den Tellern. Letztes Jahr noch wollten sie Topfschlagen spielen... und nächstes Jahr? Lilli kommt es so vor, als ob dieser 11. Geburtstag nicht nur die Schwelle in ein neues Lebensjahr markiert, sondern auch das Ende einer Kinderzeit, aus der der grosse Strolch nun rausgewachsen ist. Stillstand, so gerne man ihn auch eine Weile hätte, weil er so bequem und kuschelig ist, gibt es keinen...

Donnerstag, 6. Mai 2010

Übergangsriten

"Mama, was ist Pubertät", fragt der grosse Strolch, sobald er den Fuss in die Tür setzt. Lilli hat keine Probleme damit, über solche Themen zu diskutieren, und setzt zu einer knappen, biologisch orientierten Erklärung an. "Nächste Woche kommt nämlich eine Krankenschwester in die Schule, die mit uns über die Pubertät spricht", erklärt der grosse Strolch und grinst etwas schief. Dann hakt er nach: "Findest du, dass das eine gute Idee ist?" Lilli spürt, dass viel von ihrer Reaktion abhängt. "Ja", sagt sie deshalb und versucht, so überzeugend wie möglich zu klingen. Der grosse Strolch scheint beruhigt, während Lilli überlegt, in welchem Schuljahr wohl ihr eigener Sexualunterricht stattgefunden hat. Egal, die Schulleitung hat beschlossen, dass es nun an der Zeit ist. Lilli und der Strolch sind schon mal sehr gespannt.

Montag, 19. April 2010

Wie wahr, wie wahr

Lilli übt Adjektive mit dem kleinen Strolch. Die weibliche und die männliche Form.
Lilli: Lilli est grande et tu es?
Der kleine Strolch: grand.
Lilli: Lilli est joyeuse et tu es?
Der kleine Strolch: joyeux.
Lilli: Bravo. Lilli est folle et tu es?
Der kleine Strolch: intelligent.

Womit er schliesslich Recht hat.

Mittwoch, 14. April 2010

Ein Magen wie ein Ross

Marshmallows, Schokoladensosse und Frühstücksspeck: so sah der Teller des kleinen Strolches am Ostermorgen aus. Es lebe das nordamerikanische Frühstücksbuffet! Nur Lilli war wieder Spielverderberin und zwang den Jungen, auch noch eine Scheibe Brot mit aufzuladen. Mütter aber auch!

Dienstag, 6. April 2010

Angstzustände

Lilli hat vor allem Möglichen Angst: dass es im Sommerurlaub regnet, dass jemand demnächst herausfindet, dass sie im Prinzip eine Mogelpackung ist, dass Monsieur eines Tages tot im Bett liegt. Monsieur hat Angst, zuzugeben, dass er überarbeitet ist und Hilfe braucht. Er hat Angst, seinen Job und damit seine Daseinsberechtigung zu verlieren und keine Antwort mehr parat zu haben, wenn ihn jemand fragt, was er von Beruf ist. Der große Strolch hat Angst, dass er ein Tor schießen könnte, das keiner sieht, oder eine so schlechte Note zu schreiben, dass sein Gesamtergebnis von A+ auf A abrutscht. Nur der kleine Strolch, der hat keine Angst. “Ich hab vor niemandem mehr Angst”, verkündet er stolz. Er hat den bösen Albert auf dem Spielplatz getroffen, im Beisein eines unverhofften gemeinsamen Freundes, und ist seitdem der Meinung, dass der böse Albert ihm aus Loyalität kein Haar mehr krümmen wird. Dass der böse Albert ihn vor ein paar Monaten noch an den Basketballpfosten fesseln wollte, kommt ihm jetzt geradezu lächerlich vor. Der kleine Strolch wölbt selbstsicher die Brust nach vorne. Seit der böse Albert aus dem Weg ist, steht ihm die ganze Welt offen.

Montag, 8. März 2010

Kindsein heute

Ein Kuscheltier und ein grüner iPod: das sind die zwei Geburtstagsgeschenke, über die sich der kleine Strolch, seit heute stolze neun Jahre alt, am meisten gefreut hat. Das Vorpubertätsalter: eine Achterbahn, bei der sich Eltern gut anschnallen müssen!

Dienstag, 2. März 2010

Ein paar Linien Schnee gefällig?

Vier Stunden waren Lilli und die Strolche heute Skifahren. Dazu 10 Minuten An- und Heimfahrt. Vier Stunden Sonne und weißes Geglitzer, wenn auch frühlingshaft nass und deshalb einigermaßen schwer wegzudrücken. Beim Abendessen hat Lilli Schmerzen in den Knien und heiße Backen, und auch die Strolche scheinen geradewegs zu glühen. Wenn Lilli in ihre Augen schaut, sieht sie die gleiche Müdigkeit, die sie in den Knochen spürt, aber auch die gleiche Begeisterung, die durch das rauschhafte Gleiten, die Geschwindigkeit und den Fahrtwind um die Ohren hervorgerufen wird. Ein Nachmittag nur, herausgehoben aus dem sonst immer gleichen Rhythmus des Alltags, an dem die Strolche keine Kinder sind und Lilli nicht die Mutter. Drei Verbündete nur, die zusammen die Hänge hinauf- und hinunterschweben. Ein paar Stunden, die gut tun wie zwei Wochen Ferien.

Montag, 1. März 2010

Elternratgeber gesucht, dringend.

Was macht man als Mutter, wenn der kleine Strolch die Autotür von vorne bis hinten mit einem wellenförmigen Kratzer versieht, weil er das Hockeytor allein aus dem hintersten Eck der Garage (am Auto vorbei) in den Hof wuchtet? Schimpfen ist irgendwie so zwecklos... schliesslich hat er es nicht absichtlich getan. Andererseits hätte er natürlich aufpassen müssen. Wieder andererseits aber steht das Hockeytor wirklich an einem doofen Platz in der zu vollen Garage. Und obendrein stand der grosse Strolch wohl tatenlos daneben, anstatt mit anzupacken. Also gibt es gleich drei Schuldige: den kleinen Strolch fürs Nicht-Aufpassen, den grossen Strolch fürs Nicht-Helfen und Lilli fürs Nicht-einen-intelligenten-Platz-finden für das doofe Hockeytor. Und nun?

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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