Mittwoch, 30. März 2016

Warum man ins Theater geht

"Warten auf Godot" ist ein grässliches Stück, Es passiert ja nichts, Godot kommt nicht, jedenfalls nicht heute, morgen vielleicht, und zum Schluss ist die Aussicht, sich zu erhängen, der einzige Lichtblick für den nächsten Tag.

Noch dazu werden Theaterstücke ja abends gespielt. Im Dunkeln. Nach dem Abendessen. Kein Wunder, dass einem da die Augen zufallen, wenn auf der Bühne nicht der Bär los ist.

Trotzdem waren die Schauspieler klasse, wenn auch, wie gesagt, in einem grässlichen Stück.

Das Stück war so deprimierend, dass der kleine Strolch anschliessend bei einer Tasse Kaffee eine halbe Stunde lang darüber geredet hat, wie er sich mal die Zukunft vorstellt. Dass er mal für eine Leistung weltweit anerkannt werden will, etwas langfristiges hinterlassen will so wie Steve Jobs oder Gaudi. Nicht nur ein guter Angestellter sein oder Anwalt oder Arzt, sondern selbst für Menschen, die ihn nicht kennen, ein Begriff sein.

Wäre das Stück nicht so sinnlos gewesen, wäre diese Unterhaltung womöglich nicht zustande gekommen. Wie war es also im Theater? Klasse.

Dienstag, 29. März 2016

Weltum-spannend

Gestern gelernt: kommt Besuch, der die Landessprache nicht beherrscht, wird die Unterhaltung am Abendbrottisch mühsam. Entdeckt man dann, dass man die gleichen Spiele kennt - zum Beispiel Carcassonne oder Enigma, die ganz ohne Wörter auskommen - kann trotzdem noch ein lustiger Abend daraus werden.

Donnerstag, 24. März 2016

Das Wetter heute

Zuerst kalt, dann Schnee, der sich in Hagel verwandelt, der sich in Eisregen verwandelt, der sich in Schneeregen verwandelt, der sich in Nebel verwandelt.

Am besten wachen wir alle erst übermorgen wieder auf.

Freitag, 18. März 2016

Ist das nicht faszinierend?

Der kanadische staatliche Radiosender bringt unglaublich gute Reportagen von Leuten mit unglaublich guter Aussprache. Neulich hörte Lilli gebannt einer Traumforscherin zu, die über den Wirklichkeitsgrad von Träumen sprach. Ein Kollege, der Traumtagebücher analysiert, hatte ihr erzählt, dass Leute von allem träumen, was man sich nur vorstellen kann - nur nicht davon, dass man das Licht ein-oder ausschaltet. Anscheinend kann das menschliche Gehirn plötzliche Unterschiede in den Lichtverhältnissen während des Träumens nicht darstellen. Seither, so die Forscherin, sucht sie in ihren Träumen nach Lichtschaltern, hat aber noch keinen gefunden.

Lilli hat heute nacht im Traum einen Lichtschalter gefunden. Sie hat sich an die Reportage erinnert und ihn mehrere Male nach unten und oben schnallen lassen.

Er hat nicht funktioniert.

For Dummies

Nach sechseinhalb Jahren mit einem Flipflop hat Lilli nun ein intelligentes Telefon. Sie gibt zu, keine Ahnung zu haben, wie so ein Android-Interface funktioniert. "Probieren Sie einfach alles aus, spielen Sie damit", ermutigt sie der Verkäufer. "Es gibt keine Autodestroy-Taste, es kann also eigentlich nichts schiefgehen."

Auch wenn Lilli weiss, dass dieser Satz wahrscheinlich aus dem Handbuch "Smartphones für Idioten", stammt - sie findet ihn unglaublich beruhigend.

Sonntag, 13. März 2016

Viel Glück und vie-hiel Segen

Der kleine Strolch feiert seinen 15. Geburtstag mit Kinobesuch und anschliessendem Pizzaessen zuhause. Lilli deckt den Tisch, zahlt für die Pizza und lässt die Jungs alleine feiern, während sie im Arbeitszimmer fernsieht. Etwas später steckt der kleine Strolch den Kopf zu ihr herein. "Wir sind jetzt soweit", meint er. Es ist Zeit, den Geburtstagskuchen zu servieren. Während Lilli ihm in die Küche folgt, flüstert er ihr zu: "Du brauchst aber nicht unbedingt zu singen."

Er hat ja keine Ahnung, wie schwer Lilli daran zu schlucken hat.

Dienstag, 1. März 2016

Farbenfrohes Eis

So sieht man aus, wenn man auf den vereisten Eingangsstufen mit Schwung auf den Hintern fällt:

bleu-crop

Winter in Montréal...

Donnerstag, 25. Februar 2016

Bis(s) morgen

Lillis Kollegin legt verstört den Telefonhörer auf. "Ich muss los", sagt sie, obwohl es noch eine Stunde bis Feierarbend ist. "Mein Sohn hat nun schon zum zweiten Mal ein anderes Kind gebissen." "Ja, und?", fragt Lilli. "Sowas kommt vor." Lillis Kollegin zieht Mantel und Stiefel an. "Der Kindergarten will, dass ich ihn abhole."

Gehört das nicht zum Job der Erzieher im Kindergarten, mit solchen Situationen fertig zu werden? Wird der kleine Junge morgen nicht wieder in den Kindergarten gehen, zurück in die gleiche Gruppe? Als der kleine Strolch im Kindergarten gebissen wurde - in die Nase, bis aufs Blut wohlgemerkt - hiess es noch, das sei in dem Alter normal und wahrscheinlich eher ein Zeichen der Zuneigung als ein Angriff. Aber das ist jetzt 12 Jahre her, vielleicht hat die Wissenschaft seither eine andere Theorie aufgestellt?

Donnerstag, 18. Februar 2016

Kein Spass, nur Sport

Am Wochenende fährt Lilli mit der Hockeymannschaft des grossen Strolchs zu einem Turnier, diesmal sogar mit Übernachten. Beim Elternabend kommt sie aus dem Staunen nicht heraus: die Eltern sprechen sich geballt nicht nur gegen Alkohol aus, sondern sind darüber hinaus auch mit dem Moteleigentümer einverstanden (was heisst einverstanden, sie lieben ihn dafür), dass in jedem Zimmer ein Erwachsener schlafen muss, als Aufsichtsperson. Es sind also für 16 Jungs 14 Erwachsene dabei, zwei Jungs werden mit einem Freund und dessen Mutter oder Vater ein Zimmer teilen müssen.

Wie alt sind diese Kinder nochmal? 16/17. Mehrere haben schon den Führerschein.... aber, wie es hiess beim Elternabend, "wir fahren zum Turnier, um zu gewinnen, nicht um Spass zu haben."

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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