Mittwoch, 27. August 2008

Einfach vorbildlich

Hier soll nicht der Prozess von Lillis Schwiegermutter stattfinden, oh nein, obwohl sie eine egozentrische, manipulierende, ganz und gar oberflächliche…. ...aber es wäre ja zu billig, einfach stillos. Nein, Lilli hat vielmehr vor Monaten beschlossen und in die Praxis umgesetzt, sich ihrer Schwiegermutter gegenüber wie eine Ente zu verhalten – sie lässt böse Kommentare und egoistische Manipulationsversuche an sich abperlen wie Wasser auf dem Rücken einer Ente. Ihr Mantra – „Ich bin eine Ente, ich bin eine Ente“ – sagt sie sich vor, sobald sie Gefahr läuft, sich zu sehr über die Frau aufzuregen, die auf die Ankündigung, dass ihr Sohn ein Magengeschwür hat und deshalb Stress vermeiden sollte, in etwa so reagiert: „Ach, das ist ja schrecklich, wer soll denn dann meine Steuererklärung machen?“

Früher noch habe ich mich über solche Sachen aufgeregt. Dann brachte ich viele Stunden damit zu, einzelne Kommentare und Antworten darauf in meinem Herzen hin- und herzubewegen, zu drehen und zu wenden und nach Möglichkeiten zu suchen, der Frau klarzumachen, dass sie erwachsene Leute so nicht behandeln darf. Jetzt versuche ich es also mit der Ententechnik und habe sogar entdeckt, wie ich meine Schwiegermutter und deren Verhalten auf ganz heimtückische Weise zum Vorbild nehmen kann:

Aktion: Monsieur ruft seine Mutter an, um ihr mitzuteilen, dass er zu viel Arbeit hat, um wie unverbindlich geplant am Wochenende zu Besuch zu kommen.

Reaktion: „So ist das also, du kommst überhaupt nicht mehr, kümmerst dich nicht mehr, wenn dir wirklich nichts an mir liegt, kann ich ja das väterliche Haus verkaufen und überhaupt.“

Ergebnis: Monsieur hat sofort schlagartig keine Lust mehr, irgendwann einmal wieder seine Mutter zu besuchen. Wenn er das nächste Mal hinfährt, wird es ihm so vorkommen, als müsse er sich zerknirscht fühlen und um Entschuldigung bitten wie damals, als er fünf war und aus Versehen eine Salatschüssel zerbrochen hat.

Lektion: Wir lernen von unserer Schwiegermutter! Wenn ich will, dass die Strolche mich später einmal gerne besuchen kommen, dann weiß ich wenigstens jetzt schon, wie ich mich auf keinen Fall verhalten sollte…

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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