Mittwoch, 23. November 2011

Lilli beim Frisör

Wenn Männer zum Frisör gehen, wollen sie wieder sauber und ordentlich aussehen. Wenn Frauen zum Frisör gehen, wollen sie nicht nur einen neuen Kopf, sondern gleich ein neues Gehirn oder aber wenigstens ein neues Leben. Beides kann, so hat Lilli wieder feststellen müssen, auch der beste Frisör nicht leisten.

N.B.: Er kann lockige Haare glatt ziehen, aber auch das bringt nach dem ersten Staunen keine spürbare Besserung. Den Strolchen jedenfalls hat es nicht gefallen.

Elternsprechtag

Beim Elternsprechtag sprechen ja hauptsächlich die Lehrer. Darüber, was die Schüler besser machen könnten, wenn sie wollten. Der grosse Strolch soll also in Englisch "mehr lernen" und in Ethik besser argumentieren - was in den ersten sechs Schuljahren nicht verlangt wurde und deshalb jetzt, das gibt der Lehrer zu, Neuland ist. Der kleine Strolch soll vor allem langsamer arbeiten, um Flüchtigskeitsfehler zu vermeiden. Und Lilli? Lilli soll dabei gar nichts tun, und das ist überhaupt die beste Neuigkeit des Elternsprechtags.

Montag, 21. November 2011

Endlich weiss Lilli, wie Weihnachten perfekt wird

Bei Canadian Tire gibt es einen künstlichen Weihnachtsbaum mit Fernbedienung. Klick, er leuchtet in rot. Klick, in blau. Klick, in gelb. Klick, er blinkt in allen Farben und verleitet auch noch die widerstandsfähigsten Mägen dazu, sich diskret in einem Schälchen mit Nüssen zu übergeben.

Mittwoch, 16. November 2011

Lilli frühstückt

Seit Lilli das Vesperrichten für die Strolche abgeschafft hat und sich auch sonst nicht mehr um Schultascheninhalte und andere lästige morgendliche Recherchen kümmert ("wo ist mein Mathebuch? Gestern lag es noch hier auf dem Spülkasten!" "Und wo sind die leeren Klopapierrollen? Ich brauch eine für Kunst"), hat sie unheimlich viel Zeit zum Frühstücken. Was der Kollegin dadurch aufgefallen ist, dass Lilli am Arbeitsplatz nie zwischendurch was zu Essen braucht. Im Gegensatz zur Kollegin, die zwei Kinder unter vier hat und morgens im Auto lediglich zu einem Müsliriegel kommt. "Und wann sind Kinder soweit, dass sie sich morgens alleine fertigmachen können?", fragt sie sehnsüchtig. "So mit zehn", antwortet Lilli. Der Kollegin kommt das wie eine Ewigkeit vor - Lilli kann nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist.

Dienstag, 15. November 2011

Wie spricht man mit Englischlehrerinnen?

Die Englischlehrerin hat es zugegeben: sie hat den grossen Strolch mit einem anderen Schüler verwechselt und ihm für seinen Vortrag die falsche Note gegeben. Am Tag danach lässt sie eine Arbeit schreiben, die aus losen Seiten besteht, und kann beim Korrigieren eine der Seiten des grossen Strolchs nicht finden. Zweifel, ob sie die Seite vielleicht verloren haben kann, kommen nicht bei ihr auf. Ihr ist klar: der grosse Strolch hat die fehlende Seite nicht abgegeben, und dementsprechend anklägerisch ist ihre Notiz, die der grosse Strolch am nächsten Tag auf seinem Pult vorfindet. "You did not give me your answer sheet. Bring it to me ASAP", steht da in grossen roten Buchstaben. Der grosse Strolch weiss nicht, wie ihm geschieht. Und Lilli weiss nicht, wie sie darauf reagieren soll.

Montag, 14. November 2011

Nice try

In einem Anfall von Grossmut erlaubt Lilli den Strolchen, auf dem Esszimmertisch Tischtennis zu spielen - wenn es im November schon um 16 Uhr dunkel wird, kann nicht viel draussen getobt werden. Dann aber muss der Tisch für's Abendessen gedeckt werden. "Wir spielen nur noch unsere Partie fertig!", ruft der grosse Strolch ausser Atem. "Wieviel steht es denn?", will Lilli wissen. "Zwei zu eins!"

Mittwoch, 9. November 2011

Welcome to the real world

"Lack of effort, unprepared", steht in rot unter einem Bewertungsbogen, den der grosse Strolch peinlich berührt mit aus dem Englischunterricht bringt. Einen Vortrag hatte er halten müssen über sich, seine Hobbies, Wünsche und Berufsvorstellungen, zusammen mit einer Buchkritik und allen möglichen anderen Unterthemen. Aus all den anderen Kommentaren auf dem Bewertungsbogen - was alles fehlt, welche Grammatik- und sonstigen Fehler gehäuft vorkommen - schliesst Lilli, dass es sich um eine Verwechslung handeln muss, wie sie schon einmal vorgekommen ist seit Schulbeginn in der neuen Schule. Das wird der grosse Strolch morgen mit der Englischlehrerin klären müssen, aber davon abgesehen, ob die Kommentare nun berechtigt waren oder nicht, ist eines klar: die Schmusezeit der Grundschule ist nun endgültig vorbei.

Grenzüberschreitung

Wenn Lilli für einen guten Zweck zwei Dutzend Muffins backt, kommt sie nur mit 23 Muffins aus dem Haus. "Zoll nennt man das", sagt Monsieur schmatzend.

Montag, 7. November 2011

Tisch und Bett

Da bei Lilli im Arbeitszimmer gerade nicht am Computer, sondern an den Wänden gearbeitet wird, sind die Computer auf einen wackeligen Balkontisch in Lillis Schlafzimmer umgezogen. Jetzt lockt, während Lilli tippt, das Bett, und kaum liegt Lilli im Bett, mahnt der Computer mit seinem rechteckigen Grinsen. Keine gute Idee, das. Hoffentlich wird der Mann oben zügig fertig, damit wieder alles seinen rechtmässigen Platz bekommt. Die Arbeit genauso wie das Vergnügen...

Montag, 31. Oktober 2011

Schwere Geschütze

"Wem das System nicht passt, der fliegt raus", hatte Lilli angekündigt. Es ging um die leidige Schmutzwäsche, die der grosse Strolch allabendlich auf dem Badezimmerboden drapiert, anstatt sie zwei Schritte weiter in den Schmutzwäschekorb in Lillis Schlafzimmer zu befördern. Lilli kümmert sich seit Jahren allein um die Wäsche: sie wäscht, sie bügelt, sie legt zusammen, sie sortiert, sie liefert in die Zimmer, wo die Eigentümer nur noch den Stapel nehmen und in die passenden Schubladen oder Schränke einsortieren müssen. Aber ein Minimum an Zusammenarbeit muss sein, und wer es nicht schafft, seine klammen Socken und verkleckerten T-Shirts am richtigen Ort abzuliefern, der soll sich gefälligst selbst um selbige kümmern. Hatte Lilli beschlossen und, wie oben erwähnt, für alle gut verständlich angedroht.

Es dauerte nur zwei Tage, bis der grosse Strolch in die Fall ging. Jetzt weiss er, wie die Waschmaschine funktioniert, und besser noch, er kann sogar bügeln. Lilli ist gespannt, wie der Badezimmerboden nächste Woche aussehen wird.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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