Freitag, 24. April 2015

Gehen Sie zurück auf Los

Heute ist seit zwei Wochen der erste Tag, an dem Lilli fast kein Kopfweh hat. Sie zieht einen Schnupfen mit sich rum, der nicht so recht vom Fleck will und hauptsächlich in den Stirnhöhlen haust. Manchmal schlägt er so richtig zu und verstopft ihre Nase, manchmal macht er sie nur unglaublich schlapp und unlustig. Heute aber spürt sie ein Lebensfünkchen in der Bauchgegend, das in den letzten zwei Wochen nicht da war, und hat auch nur zwei Kopfschmerztabletten genommen und das schon heute morgen.

Den ganzen Tag über gings ihr gut. Sie beschliesst, diesen frohen Umstand nach dem Büro (schliesslich ist es Freitag abend und die Montrealer Hockeymannschaft steht im Begriff, die erste Ausscheidungsrunde gegen Ottawa zu gewinnen) mit einem Glas Weisswein zu feiern.

Prompt hat sie wieder Kopfweh.

Donnerstag, 23. April 2015

Kalte Ironie

In Lillis Büro hängt ein Monitor, der alle möglichen Nachrichten bringt und, damit die Leute auch wirklich draufgucken, auch den aktuellen Wetterbericht. Heute stand eine Kollegin davor und meinte ungläubig: "Ist das wirklich für dieses Wochenende?" "Nein, wir lassen gerade das Wetter von Ende November laufen", sagt Lilli und rollt verzweifelt die Augen. Für Samstag ist genau 1 Grad vorgesehen...

Dienstag, 21. April 2015

Lilli und die Physik

Die Tochter eines Freundes hat sich den kleinen Zeh gebrochen. Sie ist 18 Monate alt. Lilli überlegt sich, wie das gehen soll. Ein Rippchen Schokolade kann man schliesslich auch nicht zerbrechen, sondern muss es ganz in den Mund stecken.

Dienstag, 21. April 2015

Kinder, knallhart

In Monsieurs Vokabular ist "Angst" ein Stammgast. Nicht im Sinne von "Angst vor Spinnen" oder "Angst vor dem Sterben", sondern "Angst, dass keine Milch mehr da ist" oder "Angst, dass der Gemüsegarten am falschen Platz steht". Vielleicht ist es ein französisches Ding, diese Ausdrucksweise ("j'ai peur"), und vielleicht könnte man auch behaupten, dass es durchaus ein deutsches Gegenstück in Form von "ich befürchte" gibt. Trotzdem: diese Wortwahl lässt tief blicken und Lilli ärgert es, wenn er so vor den Strolchen spricht - die brauchen einen starken, mutigen Vater, kein vor Furcht geschütteltes Hasenherz, dem schon beim Gedanken an einen Kühlschrank ohne Milch der Angstschweiss ausbricht.

So setzt sich also Lilli am Sonntagabend an den Tisch und Monsieur legt ihr ein Steak auf den Teller. "Hmmm, ich habe Angst, dass es zu blutig für Dich ist", sagt er. "Ach, hör auf, Angst zu haben, ich kann ein bisschen Blut schon aushalten", sagt Lilli.

Und was sagt der kleine Strolch? "Daddy, grow some balls". Das kann man wiederum nur auf Englisch.

Montag, 20. April 2015

Spuckreiz

Ein wundersamer Impuls drängt Monsieur dazu, jetzt ab und zu zu kochen. Gestern zum Beispiel Blutwurst mit Äpfeln.

Die Strolche sind nicht so sehr froh drüber.

Ein Sonntag zum Abhaken

Heute: Schnupfen und Einkommenssteuer. Was freut sich Lilli auf's Insbettgehen heute abend.

Freitag, 17. April 2015

Gesicht wahren

"Kommen wir jetzt vom Thema ab?", fragt Lilli autoritär in die Runde. So macht man das, wenn man eine Diskussion moderieren soll und keine Ahnung hat nicht alle Feinheiten der Materie mitverfolgen kann.

Erkenntnis

Wieder mit dem Fahrrad ins Büro fahren ist hart. Vor allem fürs Hinterteil.

Mittwoch, 15. April 2015

Waschen, Bügeln, Aufräumen, Wiederholen

Manchmal sind die Tage zuhause so arbeitsintensiv, dass Lilli froh ist, danach wieder ins Büro zu können.

Mein Sohn, der Architekt

Der grosse Strolch braucht eine Brille und Lilli fällt die folgenschwere Aufgabe zu, ihn bei der Auswahl zu beraten. Erst weiss er nicht so recht und probiert alles von Harry Potter bis zu ganz schmalen Rechtecken aus. Rot und braun, gefleckt und metallisch wird aufprobiert, dann wird aussortiert. Die Brillen aus Metall und die, die untenrum nur einen Draht haben, kommen weg. Dann kommen alle die weg, die zu breite Bügel haben. Dann alle farbigen Gestelle. Dann alle die, die dort, wo der Bügel ans Glas stösst, eine wie auch immer geartete Form annehmen, die über das Minimum an Verbindung hinausgeht. Dann wird auch noch das Ray-Ban-Modell aussortiert, weil das so Metalldinger in den Ecken hat.

Was übrig bleibt: ein schwarzes mattes dünnes rechteckiges Gestell ohne jeglichen Schnickschnack. Nur komisch, im Preis hat sich dieser Minimalismus nicht widergespiegelt.

Donnerstag, 9. April 2015

Schwierige Entscheidung

Lillis Zugnachbarin: "... und dann sag ich zu ihm, wo willst Du dieses Jahr hin? Nochmal eine Kreuzfahrt machen? Nein, das wollte er nicht. Costa Rica vielleicht? Nein, weisst Du, was er gesagt hat? Er will mal nach Hawaii. Jetzt fliegen wir also nach Hawaii, mit einem Zwischenstopp in San Francisco, dort bleiben wir drei Tage, dann sind es nochmal 5 Flugstunden bis nach Hawaii. Der Rückflug ist dann direkt, der dauert 12 Stunden."

Es sind also nicht nur die Deutschen, die viel reisen. Reiche Kanadier tun das auch.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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