Zeitmanagement

Dienstag, 7. April 2015

Wie Ostern war? Anstrengend.

An Karfreitag im Stehen essen (bei Freunden des grossen Strolches so üblich, als Zeichen des Mitleidens).

Am Ostersamstag fünf Stunden im Auto sitzen, zwei davon, ohne auch nur einen Zentimeter weiterzukommen. Eine Golfballfabrik stand in Flammen direkt neben der Autobahn.

Abends nochmal zwei Stunden sitzen, diesmal auf unbequemen Kirchenbänken beim Ostergottesdienst - Lichtfeier, Wortgottesdienst, Taufe, Heiligenanrufungen, Abendmahl, ein wahres Feuerwerk katholischer Rituale.

Sich am Ostermorgen 45 Minuten im Fitnessstudio des Hotels abstrampeln. Dann wieder zwei Stunden am Mittagstisch sitzen. Sich vom Käse UND vom Nachtisch nehmen - der Käse war von Lilli gekauft und musste deshalb gut sein, Nachtisch muss sowieso immer.

Drei Stunden lang nach Hause fahren.

Ostern 2015: ein körperliche Spitzenleistung.

Sonntag, 18. Januar 2015

Was gut gegen Kälte hilft

Nudelteig machen. Von Hand. Das Kneten allein zählt als Muskeltraining, beim Rollen rief Lilli für das letzte Viertel des Teiges nach Hilfe, sonst wäre aus dem Teigklumpen niemals eine glatte Platte geworden.

Fazit: schwierig ist es nicht, Nudelteig zu machen. Schwierig ist es, ihn dünn genug auszurollen. Vom Geschmack her ist wenig Unterschied zwischen dem gekauften und dem selbergemachten Teig festzustellen - er dient ja eh nur als Verpackung für die Fleisch-Spinatfüllung.

Und jetzt? Jetzt fahndet Lilli mal nach einer handbetriebenen Nudelmaschine. Obwohl sie die besser auch erst einmal ausprobiert, bevor sie glaubt, dass das wirklich funktioniert.

Freitag, 16. Januar 2015

Brrr

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Trotzdem muss Lilli nochmal raus und die nächste DVD von Downton Abbey holen. Den kleinen Strolch kann sie nicht schicken, der kam gerade erst tiefgefroren vom Hockeyspielen zurück.

Samstag, 3. Januar 2015

Mehr oder weniger

Kurz vor Weihnachten bekommt Lilli die Konsumkrise und will Weihnachten abschaffen. Keine Geschenke mehr - "der Skiurlaub ist Euer Geschenk und fertig. Was meint ihr, was so eine Wohnung kostet, und dann die Liftgebühren und die Ausrüstung noch dazu, damit kann man ja in Burundi eine ganze Schule bauen". Jedesmal, wenn sie den Ausdruck "la magie des Fêtes" hört, ballt sie die Faust, denn der Zauber des Festes stellt sich, anders als in der Werbung suggeriert, nicht durch Geschenke und schon gar nicht von selbst ein. Wenn sie nicht backt und Baum dekoriert und Geschenke kauft und einpackt und Weihnachts-CDs spielt, dann passiert hier nämlich überhaupt kein Zauber des Festes. Zauber des Festes, mon œil! Lilli hätte gerne ein Fest der Besinnlichkeit, aber die Strolche wollen ein Smartphone.

An Weihnachten singt Lilli im Kirchenchor - das ist eigentlich der schönste Moment des 24. Dezembers. Danach zwingt sie die Strolche dazu, die Passage aus der Bibel vorzulesen und einen Schluck Sekt zu trinken, was sie beides mit saurem Gesicht absolvieren. Danach gibt es Geschenke, von denen die Hälfte zu klein sind. Sogar das Smartphone des grossen Strolches ist ihm "zu klein" - es hat nur 8 gigabyte Speicherkapazität. Lilli bekommt einen Museumsbesuch von Monsieur. Zeit zu zweit, eine schöne Geste.

Am nächsten Tag wird Monsieurs Familie besucht, was durch die neue Freundin des 23jährigen Neffens und deren zwei Söhne, 3 und 7 Jahre alt, ganz amüsant ausfällt. Wetten wurden keine abgeschlossen, aber wie lange das hält, fragen sich wohl viele.

Im anschliessenden Skiurlaub stellte sich heraus: Luxus ist teuer, aber angenehm. Die Wohnung war gross, hell, neu und warm, das Schwimmbad gross, hell, neu und warm und die Lounge im Erdgeschoss mit Billardtisch, Sitzecke um den offenen Kamin und den Flügel im Eck gross, hell, neu und warm. Dafür war das Wetter kalt, aber Skifahren, Langlaufen und Spazierengehen ging trotzdem. Die Strolche waren gut gelaunt und willig, an allen Aktivitäten teilzunehmen. Was will man mehr? Nichts. Alles war gut.

Und nächstes Jahr? Lilli wird sich überlegen, wie man Weihnachten anders feiern kann. Ohne zuviel zu kaufen, zu essen und zu trinken, ohne Hetze und die daraus entstehende Ungeduld anderen gegenüber, dafür mit mehr Stille und menschlicher Wärme. Ihr einziger guter Vorsatz fürs neue Jahr heisst "mehr Grosszügigkeit". Das hat Lilli der ganzen Familie verordnet. Grosszügig über Schwächen der Anderen hinwegsehen, grosszügig mit seiner Zeit und Hilfsbereitschaft umgehen, grosszügig auf andere Ansichten eingehen und Meinungen gelten lassen. Die gemeinsamen Abendessen müssten dann eigentlich harmonischer ausfallen...

Montag, 24. November 2014

Mal was ganz Neues

Nachdem Lilli letzte Woche beim Windschutzscheibenkratzen ihre Uhr verloren und hinterher plattgefahren im Schnee wiedergefunden hat, kommt ihr ein Gedanke. "Und wenn wir dieses Jahr die Garage so weit freiräumen, dass wir das Auto darin parken können?", schlägt sie Monsieur vor. Ein revolutionärer Gedanke.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Kein Diktat mehr

Neulich hat Lilli ihren Dienstleister angerufen und gemeint, sie würde ihrer Meinung nach zu viel für Fernsehen, Internet und Telefon zahlen und würde gerne wissen, ob man ihr nicht ein besseres Angebot machen könnte. Die Konkurrenz hätte da niedrigere Preise, vielleicht wäre ja ein Entgegenkommen möglich. Jetzt hat Lilli mehr und schnelleres Internet, Fernsehen in HD und ein paar neue Programme - für 300 $ weniger im Jahr. Wow, Fernsehen in HD, das ist schön, vor allem ist auch das Bild so gross wie der Bildschirm ohne die lästigen Streifen oben und unten. Die eigentliche Revolution aber besteht darin, dass sie jetzt auch einen Rekorder hat, den man super einfach programmieren kann und der im Laufe der letzten Wochen ein hübsches Programm an Sendungen und Filmen zusammengestellt hat, das nun jederzeit abrufbar ist. Angucken, was man will, wann man will, ohne dabei die lästigen, doofen, sich stets wiederholenden Werbespots oder langweilige Passagen von Talkshows über sich ergehen lassen zu müssen, herrlich. Eine wahre Befreiung, Zeitersparnis inbegriffen.

Mittwoch, 24. September 2014

Alles schwimmt

Seit Lilli im Büro ein neues Projekt hat, kommt sie sich vor wie im Schwimmbad. Sie rudert mit den Armen, um den Kopf über Wasser zu halten, und rührt dabei in einer Unmenge von Dokumenten, die sie alle lesen und verstehen muss, bevor sie überhaupt mit Arbeiten anfangen kann. So gerne Lilli auch schwimmt - im Job ist es kein gutes Gefühl.

Montag, 8. September 2014

Heute ein Beitrag von Monsieur

Am Wochenende hat Nordamerikas fünfte Jahreszeit angefangen:

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Donnerstag, 31. Juli 2014

Lustlos

Nach dem Streichmarathon (ein Zimmer, 9 Tage Streichen) hängen Lilli Pinsel und Farbe so sehr zum Hals raus, dass sie noch nicht mal mehr Lippenstift zur Hand nimmt. Egal, sie hat ja gerade Urlaub.

Freitag, 25. Juli 2014

As time goes by...

Lilli und ihre Familie gucken im Moment "Breaking Bad", nicht ohne sich vorher Sorgen gemacht zu haben, dass diese Serie vielleicht zu brutal für die Kinder sein könnte. "Alle gucken gerade "Breaking Bad", sogar Olivier", sagt der grosse Strolch mit Verweis auf den Sohn einer Kinderärztin. Na denn, wenn die das erlauben, wird es schon in Ordnung sein! Tatsächlich ist die Serie brutal, hart an der Grenze des Erträglichen manchmal, grossartig gefilmt und gespielt, mit zwiespältigen Charakteren, die glaubhaft zwischen Heldenmut und Verzweiflung, Feigheit und Rebellion schwanken; kurz, gutes Fernsehen auf Abruf, ideal für die Sommerwochen. Als der neue Laborassistent in der dritten Staffel meint, dass dies "der Anfang einer wunderbaren Freundschaft" sein könnte, leiht Lilli auch noch Casablanca aus, um den Strolchen die Kulturlücke zu schliessen. Und stellt mit Erstaunen fest: der Kultfilm ist schlecht gealtert. Und damit meint Lilli nicht die inzwischen rührend anmutenden Spezialeffekte, die viel zu aufdringliche Musik oder die abrupten Schnitte zwischen den Szenen. Nein, ihr fiel das Spiel der Hauptdarsteller auf, das ihr nicht sehr glaubwürdig erschien, die Dialoge wie auswendig gelernt, das Tempo zu schnell, als dürfte keine Pause entstehen ohne Ton, in der man den Zuschauer verlieren könnte. Sogar das berühmte "Here's looking to you, kid" erschien ihr flach, roboterhaft monoton fast, kein Grund jedenfalls zum Dahinschmelzen für Ingrid Bergman oder normal sterbliche Frauen. Insgesamt ein schnödes Wiedersehen also, das es Lilli bereuen lässt, den Klassiker aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu haben. Oder ist Lilli diejenige, die gealtert ist und sich nicht mehr so leicht rühren lässt von dieser ausweglosen Dreiecksgeschichte?

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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