Laufen

Freitag, 17. Mai 2013

Lilli hat eine Idee

Heute hat Lilli ein Murmeltier gesehen, eine Iris, den Mann von Calder und den Leuchtturm des Kosmos. Und das alles vor 8 h 30 morgens! Seit sie entdeckt hat, dass sie mit dem Fahrrad ins Büro fahren kann, ist ihr Weg zur Arbeit unglaublich bunt geworden.

Wie wäre es, das mal zu fotografieren? So als Stöckchen? Lilli hat noch nie eins geworfen, aber jetzt hätte sie Lust dazu...

Montag, 13. Mai 2013

Familie 2013

Monsieur hat sich angestrengt und mit den Strolchen zusammen Muttertag vorbereitet. Es gab Blumen, eine Karte und ein Buch, Frühstück in einer leicht schmuddeligen Imbissbude, die nicht grösser als ein Kleinbus, dafür aber wie eine Sauna beheizt war, hinterher etwas Zeit für Lilli, die sie doch, beknackt wie sie manchmal sein kann, zum Badputzen genutzt hat, und zum krönenden Abschluss einen langen Spaziergang im Wald. Für den sich Lilli jetzt ein Jahresabo (32 $) gekauft hat mit dem guten Vorsatz, jeden Monat mindestens einmal dort zu laufen. Abends sassen sie zu viert auf dem Sofa, die acht langen Beine nebeneinander auf dem Wohnzimmertisch aufgestützt, und sahen sich auf Youtube an, wie ein Otter Basketball spielt.

Lilli war rundum zufrieden.

Montag, 29. April 2013

Der Unterschied zwischen Winter und Sommer

Am Wochenende ist hier der Sommer ausgebrochen. 18 Grad, nein 22, und alle Leute, an denen Lilli vorbeimarschiert, arbeiten im Garten und lächeln dabei. Seit MONATEN zum ersten Mal schwitzt Lilli beim Laufen im Gesicht - herrlich.

Samstag, 27. April 2013

Und hopp

Hier ist Montreal so gefilmt, dass sie tatsächlich gut aussieht. Vielen Dank, kleiner Strolch, für diese Entdeckung. Und nein, Lilli möchte nicht, dass er das nachmacht, auch wenn er "Parkour" total cool findet...

Sonntag, 17. März 2013

Der März, der 8 Wochen dauert

Gestern zog Lilli zum Laufen die Turnschuhe an, statt die dicken Stiefel zu nehmen, da inzwischen dank ein paar warmen Tagen der Schnee zumindest auf dem Gehweg weithin weggeschmolzen ist. Hui, wie da die Kälte in die Nähte und Textilbespannungen fuhr! Nach fünf Minuten war es Lilli, als läufe sie auf in sich gekrümmten Eiszapfen, konnte sie doch die Zehen nicht mehr von den Fersen unterscheiden. Erst nach einer weiteren halben Stunde strammen Marschierens produzierte ihr Körper so viel Wärme, dass ein Zipfelchen davon in die Füsse geschickt werden konnte. Frühling, ja du wirst noch eine Weile auf dich warten lassen...

Sonntag, 11. November 2012

Lilli macht Yoga

Aus purer Neugierde geht Lilli am Samstag in den Yoga-Schnupperkurs. Der Vorraum ist mit Blütenblättern dekoriert und riecht nach Kräutertee und Rührkuchen. Sehr viele mittelalterliche Damen, zu denen Lilli natürlich auch gehört, sie sich aber nicht zählen mag, stehen in schicken Outfits und mit der Matte unterm Arm vor der Tür in den Turnsaal Yogaraum und flüstern, als wären sie bei der Kosmetikerin. Lilli hat eine graue Schlabberjogginghose und ein lila T-Shirt an und kommt sich sehr unförmlich vor gegenüber all den in schwarzen engen Tops gekleideten Grazien. Dann gehen die ersten Übungen los, die Lilli ganz nett findet, denn sie schaukelt gern mit angezogenen Knien auf der Matte liegend hin und her und auch Kreise mit den Armen machen ihr Spass. Wenn nur die Lehrerin nicht immer die Angewohnheit hätte, der Gruppe anzugeben, wann sie ein- und auszuatmen hat, denn damit hat Lilli Schwierigkeiten. Irgendwie ist Lilli immer früher mit Einatmen fertig und atmet dann aus, wenn sie eigentlich noch einatmen und dabei ihre Finger gen Himmel wachsen lassen sollte, oder sie schiebt kurze Luftholer dazwischen, um Zeit zu gewinnen, und ist nach der Übung nahe am Hyperventilieren. Was irgendwie nicht der Sinn der Sache sein sollte... Nach der dritten Übung klingelt Lillis Handy, das die Strolche mit flotter Musik programmiert haben, und zerstört die schmusige Atmosphäre der Harfenklänge ganz schlimm. Lilli hastet über die am Boden liegenden Körper hinaus in den Flur. Danach kommt sie gerade recht zur letzten Übung, bei der geschlagene 8 Minuten lang auf dem Boden gelegen werden muss. Als sich Lilli danach so richtig schön aufgewärmt fühlt und in der Lage wäre, nun aber ein ordentliches Spinning zu absolvieren, ist der Yogakurs auch schon zu Ende. "Und?", fragt ihre Freundin erwartungsvoll, die schon seit einem Jahr Yoga macht und sich dabei sooo toll fühlt. "Irgendwie stresst es mich, mir vorzustellen, ich müsste einmal pro Woche hierherkommen, um mich zu entspannen", versucht Lilli ungeschickt, ihre Unempfänglichkeit für Yoga in Worte zu fassen. "Wenn das für dich Stress ist, musst du aber mal in dich gehen", meit die Freundin da erstaunt (die, ganz beiläufig erwähnt, keine Kinder hat und UNGLAUBLICH viel Zeit damit zubringt, in sich zu gehen). "Nein, da geh ich lieber laufen", sagt Lilli und hüpft schnell die Stufen runter, hinaus in die blasse Novembersonne.

Freitag, 7. September 2012

Läufer unter sich

Das Schönste am Urlaub in Florida war, jeden Morgen um 7 an den Strand gehen zu können, um dort in Gesellschaft zahlloser anderer Läufer zu laufen. "Das Meer ist nie das gleiche", erklärte Lilli denjenigen, die der Meinung waren, dass ihr dieses Ziel doch irgendwann einmal langweilig werden müsste. Aber Strand kann man nicht erklären. Die, die morgens dort entlanglaufen, nicken sich verschwörerisch zu wie Mitglieder einer Sekte. Es gibt die Barfussläufer und die mit Turnschuhen, die Jogger und die Schlenderer, die Im-Wasser-Läufer und die, die lieber trockene Füsse behalten wollen, aber alle kommen sie, um ihre tägliche Dosis Meer abzuholen mit allen Sinnen.

Ach ja. In Montreal gibt es kein Meer und auch der Zugang zum Sankt-Lorenz-Strom ist eher schwierig. Aber Möwen gibt es. Statt nach kleinen Fischen zu tauchen, stehlen sie Pommes aus der Mülltonne bei McDonald's.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Lilli und die Bodenhaftung

Im Januar fällt allen Läufern auf, wie wichtig Bodenhaftung ist. Da gibt es erst mal die Bodenhaftung des Schuhs, die das Lauferlebnis nur unbedeutend beeinflusst - zugegeben, mit Joggingschuhen kommt man sicherer über die Runden als mit Curlingschuhen, aber im Zweifelsfall ginge auch das, vor allem, wenn man immer nur auf dem Schuh auftritt, der keine glatte Sohle hat. Zweitens aber gibt es auf einmal die Bodenhaftung des Bodens an sich, beziehungsweise es gibt sie nicht mehr, da der Boden sich mit einer soliden Eisschicht überzogen hat, die das Laufen zum unkalkulierbaren Risiko macht, wenn nicht zu einem Ding der Unmöglichkeit. Nun ist es auf einmal keine Frage mehr des richtigen Fersenaufsetzens und Abrollens, ob man zügig vorankommt, sondern man fragt sich, ob man überhaupt vorankommen wird, ohne zum Schlurfen übergehen zu müssen. Wobei "schlurfen" übrigens eines der zwei deutschen Verben ist, die die Strolche direkt in ihren französischen Wortschatz übernommen haben. "Arrête de schlurfer", sagen sie, um sich über die Gangart des Bruders lustig zu machen, wie sie auch sagen "Je dresse la table et tu einschenkst", wenn es darum geht, wer was beim Abendbrotvorbereiten hilft. Wenn also die Bodenhaftung fehlt, weil der Regen des Klimawandels am nächsten Tag zu Eis gefroren ist, kann es sein, dass man den Fuss aufsetzt, um geradeaus zu gehen, und dabei glatt nach links abrutscht, wo man gar nicht hinwollte. So, wie wenn einem Autor die Richtlinie für einen Text fehlte und er ziellos von einem Thema zum nächsten gleitet, ohne sich die Mühe zu machen, diese logisch miteinander zu verknüpfen. Nehmen Sie dazu Apfel- oder Orangensaft?

Freitag, 13. Januar 2012

Heute abend auf dem Programm

Schneeschippen. Sonst kann Lilli den grossen Strolch nicht abholen, wenn er vom Snowboarden mit der Schule zurückkommt. Denn das macht er von nun an jeden Freitag nachmittag: eine Stunde hin, fünf Stunden Skifahren, eine Stunde zurück. Während Lilli mit den Schneemassen kämpft, die jetzt doch noch nach anfänglichem Zögern vom Himmel fallen. So kommt jeder zu seinem Ausdauertraining...

Freitag, 27. Mai 2011

Monsieurs Vatertagsgeschenk

Seit Monsieur zu Hause arbeitet, kommt es vor, dass er den ganzen Tag nicht vom Schreibtisch weicht. Deshalb auch keinerlei Bewegung hat ausser den 12 Stufen, die hoch in sein Büro führen. 12 Stufen morgens hoch und 12 Stufen abends wieder runter, das fördert den Bauchumfang und ist schlecht für den Teint. Was ihn aber noch lange nicht dazu bewegt (!), mit Lilli abends spazieren zu gehen. Aber Lilli kennt ihn gut genug: sie hat ihm jetzt einen Schrittzähler gekauft, damit ein bisschen Wettkampf in die ganze Sache kommt. Denn weniger Schritte als Lilli, das wird der Mann dann doch nicht auf sich sitzen lassen wollen.

Ab dem 19. Juni, hofft Lilli jetzt, kommt die Sache ins Laufen.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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