Montag, 20. April 2015

Spuckreiz

Ein wundersamer Impuls drängt Monsieur dazu, jetzt ab und zu zu kochen. Gestern zum Beispiel Blutwurst mit Äpfeln.

Die Strolche sind nicht so sehr froh drüber.

Ein Sonntag zum Abhaken

Heute: Schnupfen und Einkommenssteuer. Was freut sich Lilli auf's Insbettgehen heute abend.

Freitag, 17. April 2015

Gesicht wahren

"Kommen wir jetzt vom Thema ab?", fragt Lilli autoritär in die Runde. So macht man das, wenn man eine Diskussion moderieren soll und keine Ahnung hat nicht alle Feinheiten der Materie mitverfolgen kann.

Erkenntnis

Wieder mit dem Fahrrad ins Büro fahren ist hart. Vor allem fürs Hinterteil.

Mittwoch, 15. April 2015

Waschen, Bügeln, Aufräumen, Wiederholen

Manchmal sind die Tage zuhause so arbeitsintensiv, dass Lilli froh ist, danach wieder ins Büro zu können.

Mein Sohn, der Architekt

Der grosse Strolch braucht eine Brille und Lilli fällt die folgenschwere Aufgabe zu, ihn bei der Auswahl zu beraten. Erst weiss er nicht so recht und probiert alles von Harry Potter bis zu ganz schmalen Rechtecken aus. Rot und braun, gefleckt und metallisch wird aufprobiert, dann wird aussortiert. Die Brillen aus Metall und die, die untenrum nur einen Draht haben, kommen weg. Dann kommen alle die weg, die zu breite Bügel haben. Dann alle farbigen Gestelle. Dann alle die, die dort, wo der Bügel ans Glas stösst, eine wie auch immer geartete Form annehmen, die über das Minimum an Verbindung hinausgeht. Dann wird auch noch das Ray-Ban-Modell aussortiert, weil das so Metalldinger in den Ecken hat.

Was übrig bleibt: ein schwarzes mattes dünnes rechteckiges Gestell ohne jeglichen Schnickschnack. Nur komisch, im Preis hat sich dieser Minimalismus nicht widergespiegelt.

Donnerstag, 9. April 2015

Schwierige Entscheidung

Lillis Zugnachbarin: "... und dann sag ich zu ihm, wo willst Du dieses Jahr hin? Nochmal eine Kreuzfahrt machen? Nein, das wollte er nicht. Costa Rica vielleicht? Nein, weisst Du, was er gesagt hat? Er will mal nach Hawaii. Jetzt fliegen wir also nach Hawaii, mit einem Zwischenstopp in San Francisco, dort bleiben wir drei Tage, dann sind es nochmal 5 Flugstunden bis nach Hawaii. Der Rückflug ist dann direkt, der dauert 12 Stunden."

Es sind also nicht nur die Deutschen, die viel reisen. Reiche Kanadier tun das auch.

Mittwoch, 8. April 2015

Ein Kleiderschrank zum Walzertanzen

Heute hat Lilli das Schrank-Ausräum-Fieber gepackt. In kanadischen Wohnungen sind - da werden jetzt alle Europäer neidisch - Einbauschränke. In Lillis Schlafzimmer gibt es sogar einen Walk-In, aus dem sie heute alles, was auf dem Boden stand, rausgeholt hat. Nach ausgiebigem Sortieren brachte sie drei Müllsäcke zum Müll, zwei Armvoll in die Garage zu den Sportsachen, drei Tüten mit alten Klamotten zum Flohmarkt der Kirche und drei Tüten mit zerrissenen T-Shirts zur Recyclingtonne. Danach räumte sie den Rest wieder ein und fand noch Platz für drei Gitarren, die bis dahin im Schlafzimmer auf dem Boden rumlagen.

Ein irres Gefühl.

Dienstag, 7. April 2015

Wie Ostern war? Anstrengend.

An Karfreitag im Stehen essen (bei Freunden des grossen Strolches so üblich, als Zeichen des Mitleidens).

Am Ostersamstag fünf Stunden im Auto sitzen, zwei davon, ohne auch nur einen Zentimeter weiterzukommen. Eine Golfballfabrik stand in Flammen direkt neben der Autobahn.

Abends nochmal zwei Stunden sitzen, diesmal auf unbequemen Kirchenbänken beim Ostergottesdienst - Lichtfeier, Wortgottesdienst, Taufe, Heiligenanrufungen, Abendmahl, ein wahres Feuerwerk katholischer Rituale.

Sich am Ostermorgen 45 Minuten im Fitnessstudio des Hotels abstrampeln. Dann wieder zwei Stunden am Mittagstisch sitzen. Sich vom Käse UND vom Nachtisch nehmen - der Käse war von Lilli gekauft und musste deshalb gut sein, Nachtisch muss sowieso immer.

Drei Stunden lang nach Hause fahren.

Ostern 2015: ein körperliche Spitzenleistung.

Mittwoch, 1. April 2015

Austauschbar

Manchmal blättert Lilli in der Bücherei in einer Zeitschrift und kann sich nicht entscheiden, ob sie die Ausgabe schon mal ausgeliehen hat oder nicht. Alles sieht so aus, als ob sie es schon einmal gelesen hätte - die Buchtipps, die Modetipps, die Schminktipps, die Kochtipps. Aber nicht so, als ob es einen nachhaltigen Eindruck auf sie gemacht hätte.

Deshalb kauft sie ja auch schon lange keine Zeitschriften mehr.

Dienstag, 31. März 2015

Ein Thriller, der als Internatsroman daherkommt

Lilli hat "Never let me go" des Japaners Kazuo Ishiguro (deutscher Titel: Alles, was wir geben mussten - wer sich das wohl ausgedacht hat?) gelesen und den Film gesehen. Um den kolossalen Schock nicht vorwegzunehmen, der den nichts ahnenden Leser nach ein paar Kapiteln heimsucht, kann hier nicht viel erzählt werden. Ausser, dass sich die Lektüre, die scheinbar sanft dahinplätschert und von einer dem Anschein nach fast ganz normalen Kindheit in einem englischen Internat handelt (wo aber sind die Eltern? und warum wird so viel Wert auf Kunstunterricht gelegt?), absolut lohnt, zum Nachdenken anregt und - weil es doch ein Thriller ist, aber ein ganz leiser - Gänsehaut erzeugt. Nicht nur, weil es absolut schrecklich ist, was dort geschieht, sondern vor allem, weil es absolut denkbar ist, dass die Menschheit einmal so weit kommt.

Kein Wunder, dass das Buch 2005 für den Booker-Preis nominiert wurde.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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